Mountainbiking und Biodiversität
Landwirtschaft
Wenn Pflanzensamen im Wald mitfahren
Mountainbiking ist ein Trendsport. Wer mit dem Fahrrad durch den Wald fährt, transportiert allerdings unbeabsichtigt auch Pflanzensamen. Das kann unter Umständen die Artenvielfalt gefährden, wenn invasive Arten in empfindliche Ökosysteme gelangen. Eine Studie der Universität Freiburg dazu wurde kürzlich auf der Jahrestagung der Gesellschaft für Ökologie in Göttingen vorgestellt.
In der Mountainbike-Region am Freiburger Kybfelsen hatten die Wissenschaftler Samen von fünf unterschiedlichen Pflanzenarten rot eingefärbt und auf einer Reifenlänge ausgestreut. Die Dichte betrug 1,17 Samen pro Quadratzentimeter. Die Samenspur wurde mit dem Fahrrad durchquert und anschließend protokolliert, wie viele Samen über welche Entfernungen haften blieben.
Das Ergebnis: Bis zu 40 Prozent der Samen blieben am Fahrrad hängen - vor allem bei feuchtem und regennassem Wetter. Flache und nadelförmige Samen hafteten besser als kugelförmige. Durch die Reifen wurden Samen über Strecken von 100 bis 500 Metern verbreitet, auf dem Sattel oder Rahmen können es sogar bis zu 5 Kilometer sein. 50 bis 70 Prozent fielen allerdings bereits nach den ersten fünf Metern ab.
Die Verschleppung einzelner Samen mit dem Mountainbike reicht vermutlich bereits aus, damit Arten neue Lebensräume erschließen. Daher sollten Mountainbiker auf den vorgeschriebenen Wegen bleiben. Das gilt vor allem bei feuchtem und nassem Wetter und in Naturschutzgebieten, erklären die Wissenschaftler. Zudem ist es ratsam, das Fahrrad und insbesondere die Reifen nach einer Tour zu reinigen.
Lesestoff:
Heike Kreutz, www.aid.de