MV warnt Geflügelhalter vor dänischer Geflügelpest

Landwirtschaft

Wildenten in Dänemark trugen hochpathogenes H7

Das fragile Influenza-Virus hat seine eigene Arithmetik. Es gibt 15 unterschiedliche Hämagglutinine und neun unterschiedliche Neuraminidasen. Die verschiedenen Typen werden einfach durchnummeriert, wie beispielsweise H1N5. H1 bis H3 bezeichnet Viren für die menschliche Grippe, H5 und H7 die Geflügelpest. Verantwortlich für die Unterschiede ist unter anderem der Bindungswinkel des Glutinins 226. Die spanische Influenza, die im Jahr 1918 Millionen Tote forderte, war der Virus H1N1.

Die Typen H5 bis H7 sind zwar auch für den Menschen hochgefährlich, haben bislang aber noch keine Pandemie ausgelöst. Wassergeflügel gilt als wenig kontrollierbares Reservoir der Geflügelpestviren. In jetzt erlegten dänischen Wildenten in Westjütland wurde nach Angaben des dänischen Veterinärwesens der Typ H7 identifiziert.

Das Landwirtschaftsministerium in Mecklenburg-Vorpommern hat daraufhin am Dienstag die Geflügelhalter aufgefordert, die Biosicherheitsmaßnahmen streng zu befolgen „und zu keiner Zeit Lücken in der Vorsorge vor Tierseuchen zuzulassen“.

Hierzu gehört insbesondere, unklare Krankheits- oder Todesfälle von Tieren durch eine schnellstmögliche Untersuchung auf Geflügelpest abzuklären. Des Weiteren darf Wildvögeln kein Zugang zu Futter, Einstreu und Gegenständen gewährt und Tiere dürfen nicht mit Oberflächenwasser getränkt werden, zu dem wildlebende Vögel Zugang haben“, umreißt Minister Dr. Till Backhaus den Katalog der Vorsichtsmaßregeln.

Im Freiland gehaltene Gänse und Enten müssen vierteljährlich auf hochpathogene Viren untersucht werden. Die Tiere dürfen für eine bestimmte Zeit auch zusammen mit Puten und Hühnern gehalten werden, die als Sentinel-Tiere der Früherkennung dienen. Die Sentinel-Tiere verenden schneller und können „schlummernde Viren“ im Wassergeflügel entlarven.

Der letzte Ausbruch an hochpathogener Geflügelpest in Mecklenburg-Vorpommern war 2006. Im Jahr 2012 wurden insgesamt 1.056 Untersuchungen durchgeführt, die alle negativ waren. Darunter befanden sich auch Proben von 493 Wildvögeln.

roRo

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