Nachhaltige Produktivitätssteigerung
Landwirtschaft
Gunststandort Europa
Zu Beginn der Wintertagung der Deutschen
Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) hat Präsident Carl-Albrecht Bartmer betont,
dass nur eine nachhaltige Produktionssteigerung die Welternährung sicher
stellen kann. Europa trägt dabei eine besondere Verantwortung, sagte er am
Dienstag in Münster, wo die Wintertagung noch bis Donnerstag währt.
Hintergrund sind die Zahlen der FAO, die bis 2050 eine
Verdoppelung der Nahrungsproduktion erwartet, um die steigende Weltbevölkerung
zu ernähren. Zersiedlung, Produktionsfehler, aber auch der Naturschutz mit
seiner extensiven Flächennutzung verknappen die fruchtbaren Flächen. Daher ist
auf den vorhandenen Gunstflächen eine Steigerung der Produktion notwendig, so
Bartmer.
Produktivitätsvorteil Europa
Europa hat mit seiner Produktivität einen besonderen
Vorteil, denn: „Lebensmittel, die wir nicht in Europa produzieren, müssen an
anderen Standorten unter häufig schlechteren natürlichen und infrastrukturellen
Rahmenbedingungen erzeugt werden, vielfach zu höheren Umweltkosten“, sagte
Bartmer.
Um die ertragspotenziale auszuschöpfen, bedarf es „einer
intensiven, interdisziplinären und länderübergreifenden Forschung“. Die moderne
Landwirtschaft wird jedoch ohne Konsens mit der Gesellschaft nicht auskommen.
Bartmer sieht jedoch das auseinanderdriften des Fortschritts in der
Landwirtschaft und dessen gesellschaftlicher Bewertung.
Den Landwirten komme die Rolle des Botschafters zu, in
Gesprächen und Diskursen, die Kriterien der Nachhaltigkeit zu verbreiten.
roRo (Text und Foto)