Nachwuchs für den Bodensee
Landwirtschaft
Fünfzig Jahre Nonnenhorn
Seit 50 Jahren leistet die Staatliche Fischbrutanstalt Nonnehorn einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung eines gesunden und artenreichen Fischbestandes im Bodensee. Auf der Jubiläumsfeier sagte Landwirtschaftsminister Josef Miller gestern, dass die Fischbrutanstalt damit auch zur Existenzsicherung der rund 160 Berufsfischer beiträgt.
Millionen Brütlinge
Insgesamt gibt es fünf Brutanstalten der Anrainerstaaten am Obersee. Allein die Nonnenhorner setzen laut Miller jedes Jahr etwa 100 Millionen Blaufelchen-Brütlinge, fünf Millionen Gangfisch-Brütlinge sowie 500.000 Seeforellen und 70.000 Seesaiblinge aus. Durch gezieltes Vermehren kann schnell auf abnehmende Bestände reagiert werden. So ist es nach den Worten Millers gelungen, die ehemals bedrohte Seeforelle wieder zu stärken.
Während in den 1950er Jahren noch 20 Tonnen Seeforelle aus dem Bodensee gefischt wurden, waren es 1985 nur noch 1,5 Tonnen. Der Bestand brach zusammen, weil das Rheinkraftwerk Reichenau oberhalb von Chur den zum Laichen flussaufwärts wandernden Fischen dem Weg mit einer 12 Meter hohen Staumauer ein Ende setzte. Es wurde dann eine Fischtreppe gebaut, die von 380 Seeforellen im Jahr 2000 erstmals den Weg zu ihrem Laichgebiet nahe Flims, 120 km vom Bodensee entfernt, wieder frei gab. Ein Jahr später waren es 900 Seeforellen. |
Bregenzer Übereinkunft
Der Bodensee ist der größte See des deutschsprachigen Raumes. Seit 1983 arbeiten die internationalen Anrainer eng zusammen und haben die „Bregenzer Übereinkunft“ getroffen. Darin verpflichten sich Bayern, Baden-Württemberg, Österreich, Liechtenstein und die Schweiz, den See gemeinsam zu bewirtschaften und für entsprechenden Fischnachwuchs zu sorgen. Miller: „Das Übereinkommen hat schon damals die Nachhaltigkeit und den Fischartenschutz festgelegt.“ Bis heute treffen sich die Bevollmächtigten der Anrainer, Sachverständige, Fischereiaufseher und der Internationale Bodensee-Fischerei-Verband auf der Internationalen Bevollmächtigtenkonferenz für die Bodenseefischerei (IBKF), um die Fischerei auf dem See zu regeln. Wichtigste Instrumente sind die Festlegung von Schonmaßnahmen und Schonzeiten sowie Netzarten, Netzzahlen und Maschenweiten.
VLE