Nanomaterialien in der Landwirtschaft

Pflanzenschutz und Dünger mit Nanomaterialien?

Der Einsatz von Nanomaterialien in der Landwirtschaft könnte zu reduzierten Aufwandmengen, höherer Effizienz und Umwelt schonenden Anwendungen, aber auch zu einer stärkeren Belastung von Bodenlebewesen führen. Dieses Fazit zieht ein Übersichtsartikel der des Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung.

Nano ist ein Thema

Zwar sind Nanomaterialien bei Düngung und Pflanzenschutz nicht im Einsatz, doch mittlerweile beschäftigen sich rund 70 Arbeiten mit diesem Thema, heißt es in dem Artikel der Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon.
Mehr als ein Drittel der Arbeiten beschäftigen sich mit Kohlenstoff-basierten Nanomaterialien. Danach folgen Titanoxid, Silber, Silikagel und Aluminium. Alle Stoffe können als feste Partikel, Polymeren und Emulsion eingesetzt werden. Die untersuchten Partikel sind oftmals größer als 100 Nanometer und liegen damit außerhalb der eigentlichen Definition für den Nanobereich. In den Fokus sind die kleinen Teile geraten, weil sie vor allem im Bereich der Pflanzenschutzmittel als Hilfsstoff eingesetzt werden könnten, um Wirkstoffe kontrolliert frei zu setzen.

Erhöhter Eintrag in den Boden

Die Schweizer aber kommen zu dem Schluss, dass den verbesserten Eigenschaften von Pflanzenschutzmitteln und Düngern ein deutlich höherer Eintrag in den Boden gegenübersteht. Der Eintrag könnte um den Faktor 1.000 höher sein und damit auf Bodenlebewesen und Pflanzen wirken.
In der Schweiz sind Firmen aufgefordert, Nanomaterialien in neu zu registrierenden Pflanzenschutzmitteln zu deklarieren, aber international sind die Risikoeigenschaften noch immer nicht abschließend bearbeitet.

Lesestoff:

Alexander Gogos, Katja Knauer, and Thomas D. Bucheli (2012). Nanomaterials in Plant Protection and Fertilization: Current State, Foreseen Applications, and Research Priorities. Journal of Agricultural and Food Chemistry 60: 9781–9792

Umweltrat zur Vorsorgestrategie Nanotechnologie

roRo