„Napoleon“ in der Flusslandschaft Elbe

Landwirtschaft

Verschollen geglaubter Apfel wiederentdeckt

Seit den 1930er Jahren galten Apfelbäume der regionalen Sorte „Napoleon“ in der Prignitz und im Wendland als verschollen. Während der Name nur noch wenigen Menschen bekannt war, glückte drei Pomologen jetzt in länderübergreifender Zusammenarbeit der Nachweis der Apfelsorte in der Prignitz und im Amt Neuhaus. 

Der „Napoleonsapfel“, dessen Name einzig in einer Sortenliste der Baumschule Quade aus den 1930er Jahren Erwähnung findet, gilt nachweislich als wiederentdeckt: Unabhängig voneinander stießen die Obstbaumexperten Urte Delft, Silke Last und Hermann Stolberg in der Prignitz und im Amt Neuhaus auf einen Apfel, welcher bisher in der Fachliteratur nicht beschrieben, jedoch von ansässigen Familien „Napoleonsapfel“ genannt wird. Vergleiche unter Pomologen und beim Bundessortenamt bestätigten die Vermutung, dass es sich bei den verschiedenen Fruchtproben um die gleiche Sorte handelt.

Der „Napoleonsapfel“ ist ein gelb-rot gestreifter Apfel mit mittelfestem Fleisch, saftig und fein aromatisch. Er reift im September und Oktober und ist bei kühler Lagerung bis April haltbar. Die Bäume können sehr groß werden, sind robust und gut für Obstwiesen der Region geeignet.

Für das UNESCO-Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe handelt es sich um eine wertvolle Entdeckung. Die Erfassung und der Erhalt alter Obstsorten sind zentrale Elemente des Engagements für den Schutz regionaler Kultursorten in der Elbtalaue.

MLUL

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