Naturschutz braucht mehr Ehrgeiz

Landwirtschaft

Zwischenbericht zur Biodiv-Strategie der EU

Den Verlust der Biodiversität will die EU mit einer Strategie bis 2020 aufhalten. Am Freitag veröffentlichte die EU einen Zwischenbericht, der neben Fortschritten auch Lücken aufweist. EU-Umweltkommissar Karmenu Vella sagte bei der Vorstellung des Berichtes: „Es gibt eine Reihe an Lektionen, die aus dem Report gezogen werden können. Sowohl gute Beispiele als auch Fortschritte, aber mehr noch die Lektionen über die noch vorhandenen Lücken für die Umsetzung der Biodiversitätsstrategie. Es gibt keinen Grund, sich auszuruhen – der Verlust an Biodiversität bedeutet den Verlust unseres lebenserhaltenen Ökosystems.“

Von den definierten Zielen hat nur das Ziel 6, die Bekämpfung invasiver Arten ein grünes Signal der Hoffnung erhalten. Allerdings auch nur, weil die EU eine entsprechende Verordnung aufgelegt hat. Bislang ist sie erst von sieben Mitgliedsstaaten ratifiziert worden.

Rotlicht vergibt die EU für das übergeordnete Ziel, den Verlust der Artenvielfalt bis 2020 aufzuhalten. Als Mangel bewertet die Kommission die fehlende Integration der Landwirtschaft und Forstwirtschaft in die Strategieziele.

Steffi Lemke, Sprecherin für Naturschutz bei Bündnis 90/Die Grünen, sieht in dem Zwischenbericht einen Appell für Änderungen: „So darf es nicht weitergehen. Die Artenvielfalt in der EU bleibt auf der Strecke. Es fehlt eine konsequente Umsetzung und bessere Finanzierung der Naturschutzrichtlinien.“ An die Agrarpolitiker wendet sie sich mit dem Satz: „Der heutige Bericht liefert wieder ein Argument, warum eine mutige Reform der GAP nötig ist.“

Lesestoff:

Studie und Kurzbewertung finden Sie unter http://ec.europa.eu/environment/nature/biodiversity/comm2006/2020.htm

roRo

Zurück