Nebenerwerbslandwirte nicht vergessen

Landwirtschaft

Landwirtschaft ist nicht nur Vollerwerb

Rund 24.000 Nebenerwerbsbetriebe gibt es in Baden-Württemberg. Die Betriebsleiter gehen einem festen Arbeitsverhältnis nach und bewirtschaften ihren Hof in Teilzeit, nach Feierabend, am Wochenende und im Urlaub. Meist hilft die ganze Familie mit. „Trotz Doppelbelastung im Arbeitsalltag, verfügen die Nebenerwerbslandwirte über ein beachtliches Produktionspotenzial“, zeigt Siegfried Nägele in Baden-Württemberg auf. Als Vorsitzender des Nebenerwerbsausschusses im Landesbauernverband BW gab er Anfang Juni ein Plädoyer für den Nebenerwerb ab.

„Gerade in der Diversifizierung der Landwirtschaft liegt ein besonderer Schwerpunkt dieser Betriebe. Die Bauernfamilien tragen dazu bei, dass die heimische Landwirtschaft ein vielfältiges, abwechslungsreiches und regionales Nahrungsangebot erzeugen kann. Nicht zu vergessen, die Pflege der Kulturlandschaft.“

„In der auch heute noch kleinstrukturierten Landwirtschaft Baden-Württembergs lässt sich eine flächendeckende Landbewirtschaftung vor allem auf schwierigen Standorten ohne den Nebenerwerbslandwirt nicht aufrechterhalten“, ist Nägele überzeugt. Nebenerwerbsbetriebe seien auch unverzichtbar, um die gesellschaftlichen Anforderungen im Natur- und Umweltschutz erfüllen zu können. Dies setzt – so Nägele – voraus, dass „sowohl innerhalb der Landwirtschaft als auch im politischen Bereich die Möglichkeiten erhalten oder geschaffen werden, dass Haupt- und Nebenerwerbsbetriebe gemeinsam die Herausforderungen der Zukunft an eine multifunktionale, wettbewerbsfähige und nachhaltige Landwirtschaft bewältigen können.“

LBV / roRo

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