Nebenerwerbslandwirtschaft
Landwirtschaft
Mehrheit der Betriebe arbeitet im Nebenerwerb
„Nebenerwerbslandwirte sind aktive Unternehmer, die die Wirtschaftskraft und Vitalität ländlicher Räume stärken helfen“, erklärte der Vorsitzende des DBV-Fachausschusses „Nebenerwerbslandwirtschaft und Erwerbskombinationen“ und Präsident des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbandes, Werner Räpple. Eine auch auf die Bedürfnisse von Nebenerwerbsbetrieben abgestellte Förderung von Investitionen sei eine gute Investition in die Zukunftsfähigkeit ländlicher Räume und benötige Entwicklungsmöglichkeiten. Häufig scheitern Unternehmerinitiativen nicht an den guten Ideen und Innovationen, sondern an überbordender Bürokratie, angefangen bei Bauvorschriften bis hin zu nicht mehr nachvollziehbaren Nachweis- und Dokumentationspflichten. „Die Politik muss wieder mehr unternehmerische Freiräume schaffen. Besonders für die ländlichen Räume ist dies überlebensnotwendig“, forderte Räpple. Sowohl bei landwirtschaftlichen Investitionen als auch beim Aufbau neuer Einkommensquellen sind die bestehenden Fördergrundsätze der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK) fortzuschreiben, auf kleinere Investitionen auszuweiten und weiter zu vereinfachen.
Nach den Ergebnissen der Agrarstrukturerhebung 2013 sind 52 Prozent der landwirtschaftlichen Einzelunternehmen in Deutschland Nebenerwerbsbetriebe. Der Nebenerwerb kann sowohl Übergangsstadium als auch stabile Form einzelbetrieblicher Entwicklung sein. Auf die im Nebenerwerb geführten Familienbetriebe entfallen rund 2,8 Millionen Hektar landwirtschaftliche Fläche – das sind durchschnittlich 21 Hektar je Betrieb. Die Nebenerwerbslandwirtschaft steht für bäuerliches Eigentum, leistet einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Kulturlandschaft und sichert Arbeitsplätze und Wirtschaftskraft in den Dörfern.
DBV