Neue Bakterienkrankheit im US-Mais breitet sich aus

Landwirtschaft

Xanthomonas vasicola in neun US-Bundesstaaten

Am Mittwoch hat das amerikanische Landwirtschaftsministerium die Ausbreitung einer neuen Bakterienkrankheit im Mais auf mittlerweile neun Bundesstatten bestätigt. Xanthomonas vasicola pv. vasculorum entwickelt bräunliche Welkestreifen auf dem Blatt und wurde mittlerweile in Nebraska, Kansas, Texas, Oklahoma, South Dakota, Iowa, Minnesota Illinois und Colorado gefunden.

Umfangreiche Bakterien-Familie

Der Name Xanthomonas ergibt sich aus den beiden Wortbestandteilen „gelb“ und „Monade“ und kann mit „Gelbe Einheit“ übersetzt werden. Die gramnegativen Bakterien führen zu Nekrosen an Blättern und Stengeln und sind bei Bananen, Kohl und Zwiebeln bekannt. Der bekannteste Erreger ist Xanthomonas campestris und führt zum Bohnenbrand und in anderer pathogener Form zur Streifenkrankheit in Getreide.

Die Krankheit, die erst Ende August beschrieben wurde, ist so neu, dass Auswirkungen auf den aktuellen Maisbestand noch gar nicht bekannt sind. Für den Menschen ist das Bakterium ungefährlich. Der Animal and Plant Health Inspection Service (APHIS) des Ministeriums hat am 26. August eine erste Beschreibung herausgebracht und konnte bislang noch keine negativen Wirkungen auf Ertrag und Qualität feststellen. Eine Quarantänemaßnahme für die befallenen Bestände sei nicht notwendig und der Verzehr für Menschen und Tier berge ein vernachlässigbares Risiko.  

Die Verbreitung des Bakteriums über verarbeitete Produkte sei nicht gegeben.

Die Krankheit könne aufgrund ihrer Streifenbildung auf dem Blatt mit Pilzerkrankungen verwechselt werden. Nur eine DNS-Analyse stellt Xanthomonas eindeutig fest.

Herkunft unbekannt

Wie Xanthomonas vasicola in die USA gelangte ist nicht bekannt. Im Verdacht steht Mais aus Südafrika. Das Bakterium steht jedoch auch in enger Verwandtschaft mit dem Erreger der Gummikrankheit (Gummose durch X. campestris pv. vascularum).

Die schnelle und große Ausbreitung weist auf die Verbreitung über Saatgut hin. Innerhalb eines Feldschlages könnt das Bakterium über den Wind verteilt werden. Offenbar braucht das Bakterium für die Infektion keine verletzten Pflanzenbestandteile. Pflanzenpathologe Doug Jardine von der Kansas State University hält mit Blick auf die Ausbreitung in West-Kansas die Bedingungen der pfluglosen Monokultur zusammen mit einer Beregnungsanlage für besonders förderlich.

Die Krankheit findet sich aber auch in flachen Senken beregneter Felder wie auch in strengen Rotationen Mais mit Sojabohnen. Zumindest kann das Bakterium also in Soja überleben und den folgenden Mais wieder infizieren. Das Verhalten in Ernterückständen von Mais ist derzeit nicht bekannt.

Lesestoff:

APHIS: https://www.aphis.usda.gov/aphis/newsroom/news/sa_by_date/newsroom-2016/sa-08/statement-corn-xvv

Roland Krieg

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