Neue Bauernproteste trotz Erntezeit
Landwirtschaft
Bauernproteste schwappen nach Deutschland
Zuerst fuhren deutsche Bauern über die Grenze und unterstützten die niederländischen Kollegen im Protest, der sich an der Stickstoffpolitik der Regierung entzündete. Tierhalter müssen feste Quoten für Emissionen bei Stickstoff und Phosphor einhalten. Die Quoten wurden nach Modellberechnungen des Amtes für Gesundheitsschutz und Umwelt festgesetzt und seien nicht praxisgerecht. Nachdem das Agrarministerium Karten veröffentlicht hatte, gingen die Bauern auf die Straße. Für ausstiegswillige Betriebe stehen 25 Milliarden Euro bereit. Der niederländische Bauernverband LTO hält die von der Regierung eingesetzte Moderation für nicht erfolgsversprechend.
Es geht mittlerweile um mehr und die deutschen Bauern haben am Wochenende meist auf Autobahnbrücken gegen die Düngeverordnung und zusätzliche Auflagen demonstriert, die ihnen die Arbeit erschweren. Bauern aus Bayern, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt haben ihre Proteste in den sozialen Medien geteilt.
Der Präsident des Westfälisch Lippischer Landwirtschaftsverband (WLV), Hubertus Beringmeier, teilt die Ängste der Nachbarn. „Die jüngsten Beschlüsse der deutschen Politik, z.B. zur Ausweitung nitratbelasteter Gebiete, zu den Kälbertransporten oder zum Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, lasten schwer auf unseren Bauernfamilien. Der WLV kritisiert diese Beschlüsse scharf und weiß um die Ängste und den Frust, die diese unter seinen Mitgliedern auslösen.“ Öffentliche Demonstrationen will Beringmeier am Montag nicht ausschlißen.
Roland Krieg, VLE