Neue EU-Maßnahmen gegen die Kiefernholznematode

Landwirtschaft

Kiefernholznematode bedroht südeuropäische Wälder

Bursaphelenchus xylophillus, bekannter unter dem Namen Kiefernholznematode, ist in Nordamerika heimisch. Der gerade einmal ein Millimeter große Fadenwurm lebt in Kiefern und ernährt sich von Pilzen. Bei Temperaturen von mehr als 20 Grad Celsius wechselt er sein Nahrungsspektrum und verzehrt auch pflanzliche Zellen. Die Nordamerikanischen Kiefern haben gelernt mit dem Wurm umzugehen – die europäischen Gehölze nicht. Die Kiefern produzieren so viele Abwehrstoffe gegen den Wurm, dass sie selbst dabei welken und absterben.

Handel mit infiziertem Holz hat den Wurm 1999 auf die portugiesische Halbinsel Sebutal verfrachtet und breitet sich von dort aus. Britische Forstwissenschaftler haben in einem Modellprojekt die Eindämmung des Fadenwurms erforscht1).

Das reicht nicht und jährlich müssen rund 50.000 Kiefern wegen Welkesymptome durch Nematodenbefall gefällt werden. Der Ständige EU-Ausschuss für Pflanzengesundheit hat neue Bekämpfungsmaßnahmen gegen Bursaphelenchus xylophillus beschlossen. In der Befallsregion werden alle Koniferen gefällt. Daran schließt sich ein Quarantänegebiet an, in dem alle Bäume intensiv beobachtet, umgefallene Bäume entfernt werden und Holz für den Transport aus der Region hitzebehandelt wird.

Die EU will damit den Krankheitsbefall auf Portugal beschränken und schon für alle anderen Länder eine einheitliche Vorgabe für den Krankheitsausbruch bereit halten. In Südeuropa sind etwa 13 Millionen Hektar durch den Fadenwurm bedroht. Das könnte einen Schaden in Höhe von 49 Milliarden Euro hervorrufen. Die Umsetzung der Maßnahmen hingegen kostet lediglich 38,4 Millionen Euro.

Lesestoff:

1) Forstforschung gegen die Kiefernholznematode: www.forestry.gov.uk/fr/infd-63kgef

roRo

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