Neue Fische für den Teller

Landwirtschaft

Mexikos neue Fische

Baja California ist der nördlichste Bundesstaat Mexikos. 100 Kilometer südlich der Grenze zu den USA ist Ensenada einer der großen Fischereihäfen, von denen die Fischer den Golf von Tehuantepec ansteuern.
Sie fangen hauptsächlich Sardinen, Kalmare, Schrimps und Thunfisch. Forschungsleiter César Augusto Salinas Zavala vom Center für Biologische Forschung im Nordwesten (CIBNOR) hat mittlerweile neue Arten ausgemacht, die für die Fischer interessant werden könnten.

Fischereisektor

Die mexikanische Fischerei gehört mit 1,4 Millionen Tonnen im Jahr zu den größten 20 Fischereinationen der Welt und stellt etwa 1,5 Prozent der weltweit gefangenen Fische. Die Fischerei trägt 0,7 Prozent des Bruttosozialproduktes und 1,3 Prozent der Beschäftigten. Baja California ist einer der bedeutendsten Standorte der mexikanischen Fischerei.
Weltweit steigt der Bedarf an Fischprodukten in der Ernährung und Mexiko führt die Forschung für nachhaltigen Fischfang an. Dazu gehört neben neue Fangtechniken und verbessertem Flottenmanagement auch die Suche nach neuen Fischarten.

Rote Krabben und Schwarzer Dorsch

Während der letzten Jahre hat Zavala drei Arten ausgemacht, die den Fischern neue Einkommenschancen bieten. Die Westküste der Baja California ist die letzte Schatztruhe Mexikos für neue Arten, die nachhaltig befischt werden können. Am bedeutendsten könnte der Hecht Merluccius productus werden, dessen Biomasse in dem Seegebiet auf 150.000 Tonnen geschätzt wird. Zavala sieht für den Hecht gute Absatzchancen in Spanien, wo er überdurchschnittlich nachgefragt werde.

Die Rote Krabbe (Pleuroncodes planipes) kann in Tiefen bis zu 150 Meter gefunden werden. Sie eignet sich nicht nur für den direkten Verzehr, sondern auch für die Lebensmittelindustrie. So sind sie Quellen für hydrolisiertes Protein. Das ist die Aufspaltung von Protein in die kleineren Bestandteile Aminosäuren. Das erhöht die Verdaulichkeit und soll auch Allergien vermeiden, weil der Körper die artfremden Bestandteile nicht mehr erkennt. Das Krabbenprotein kann auch als Mehlzusatz für angereicherte Lebensmittel verwendet werden.

Während Hecht und Krabbe den größten Anteil der Testfänge ausmachten, bildet auch der Schwarze Dorsch (Para-nothothenia microlepidota) neues Nutzungs-potenzial. Seine Fänge haben rund zehn Prozent während der letzten Forschungsfahrten ausgemacht.

Die Nutzung dieser neuen Arten könnte der mexikanischen Fischindustrie neue Impulse geben.

Lesestoff:

www.cibnor.mx

Roland Krieg

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