Neuer Tierärzteverband gegründet
Landwirtschaft
Tierärztlichesforum für verantwortbare Landwirtschaft
Carl-Albrecht Bartmer, Präsident der DLG, beklagte zu Beginn der Wintertagung, dass die Agrarbranche die „Deutungshoheit“ über ihren Beruf verloren hat. Kommunikationsprofi Christoph Minhoff, neuer Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) und des Bundes für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde (BLL) formuliert es angesichts der Gegendemonstration noch schärfer: „Wie befinden uns in einem semantischen Krieg!“.
Mit dem ErlebnisBauernhof will die Branche verloren gegangenes Terrain bei den Verbrauchern zurückgewinnen. Aber mehr als der Wettlauf zwischen Hase und Igel ist es nicht. Ende 2012 hat sich ein neuer Tierärzteverband gegründet, der den etablierten Veterinären die Deutungshoheit streitig machen wird. Dahinter stehen kommunikationserfahrene Umwelt- und Agrarverbände der Agraropposition.
Das „Tierärztliche Forum für verantwortbare Landwirtschaft“ nimmt die Diskussionen um die „Massentierhaltung“ zum Anlass, Defizite bei der Ausübung des Veterinärberufes zu beklagen. „Effizienzsteigerungen und Sachzwänge“ bestimmten immer häufiger den Veterinäralltag. Zudem seien die Tierärzte wachsendem Druck aus Politik und Agrarwirtschaft ausgesetzt. Die Tierärzte sehen sich in dem Dilemma, dass sie kaum noch die Möglichkeit haben, an der Grundproblematik der Tierhaltung etwas zu verbessern. Das neue Forum wird „alle Möglichkeiten nutzen, unsere Position sowohl innerhalb als auch in der Öffentlichkeit zu vertreten“ heißt es in dem Positionspapier. Auf der Demonstration zur Grünen Woche war der erste öffentliche Auftritt.
Roland Krieg
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