NI: Landjugend fürchtet Zwei-Klassen-Milch

Landwirtschaft

Landjugend NI skeptisch gegenüber Weidemilch-Label

Im April hat Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer ein Weidemilchprogramm angekündigt [1], infolge dessen wieder mehr Milchkühe im Sommer auf die Weide sollen.

Die Landjugend Niedersachsens steht dem Programm skeptisch gegenüber, wie es jetzt ihr Agrarausschuss formuliert hat. Der Weidegang habe sicherlich positive Effekte auf die Fitness der Kühe und die Gesundheit der Klauen – aber in der Realität erschwerten zahlreiche Aspekte die Umsetzung der Weidehaltung. Dazu zählen die Zahl der Tiere und die Entfernung zum Hof, teilt der Landvolk-Pressedienst mit. Außerdem seien Flächen knapp und das Engagement für die europäischen „Greening-Maßnahmen“ stünde dem Weidegang ebenfalls im Wege. „Die verfügbaren Flächen müssen zwangsläufig effizienter bewirtschaftet werden, um den Flächenschwund auszugleichen“, kommentiert Jan-Henrik Schöne, Sprecher des Agrarausschusses. Als Alternative holten moderne Milchviehställe mit Außenauslauf „ein Stück weit die Grünfläche in den Stall.“

Vor allem ein entsprechendes Label ruft den Widerstand auf den Plan. „Die Weidemilch darf nicht als politisch gesteuertes Marketinginstrument benutzt werden“, warnt Mareike Pape, stellvertretende Sprecherin des Agrarausschusses. Kunden würden damit zwischen „weniger guter Stallmilch“ und guter Weidemilch“ unterscheiden, was der Bildung einer „Zwei-Klassen-Milch“ entspräche.

Lesestoff:

[1] Meyer legt Weidemilchprogramm auf

Milchfettsäuren aus der Beweidung

roRo

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