NI verbessert das Wolfsmanagement

Landwirtschaft

Weiterentwicklung des Wolfsmanagement in NI

Vor allem das Munsteraner Wolfsrudel hat das Thema Wolf durch sein weniger scheues Verhalten gegenüber Menschen die Politik auf Trab gebracht [1]. Umweltminister Stefan Wenzel hat am Donnerstag mit einer Weiterentwicklung des bestehenden Wolfsmanagement reagiert. Die Kernpunkte:

- Anfang Juli nimmt das neue Wolfsbüro des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) seine Arbeit auf. Das Wolfsbüro ist personell mit drei Stellen ausgestattet. Neben der Bearbeitung der Meldungen über Nutztierrisse einschließlich der Auszahlungen sowie der Bearbeitung von Anträgen auf Präventionsmaßnahmen soll auch eine Verstärkung der Öffentlichkeitsarbeit und der Beratungstätigkeit erfolgen.

- Die intensivere Überwachung des Munsteraner Rudels, das durch wiederholte Sichtungen von weniger scheuen Wölfen aufgefallen ist, wurde bereits vor einigen Wochen vom Ministerium veranlasst. Das verstärkte Monitoring wird ab sofort vor Ort auch personell zusätzlich unterstützt. Außerhalb des Truppenübungsplatzes erfolgt das Monitoring in Kooperation mit der Landesjägerschaft Niedersachsen, auf dem Truppenübungsplatz selbst werden zusätzliche Experten eingesetzt.

- Die Verfahren und Abläufe zur Feststellung der Verursacher von Nutztierrissen sollen beschleunigt werden. Dabei wird insbesondere geprüft, inwieweit die Rissbegutachtung durch die Hinzuziehung von Veterinären der Landkreise (zum Beispiel in Tierkörperbeseitigungsanstalten) erfolgen kann und so in der Regel die amtliche Feststellung des Verursachers allein auf Grundlage des Rissgutachtens des Veterinärs erfolgen kann. Auch die Beschleunigung von DNA-Analysen durch ein Institut des Niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) wird geprüft.

- Maßgeblich auf Initiative Niedersachsens wurde in der vergangenen Woche auf der Umweltministerkonferenz die Einrichtung einer bundesweiten Dokumentations- und Beratungsstelle erörtert und befürwortet. Der Bund hat die Einrichtung der Stelle zugesagt. Dort sollen alle Beobachtungen und Bewertungen zu Wolfssichtungen zusammengeführt und über einen bundeseinheitlichen Umgang mit auffälligen Wölfen beraten werden.

- Als zentrale Plattform für Informationen im Internet geht Anfang Juni ein neues Internetportal unter dem Titel „Der Wolf in Niedersachsen" an den Start.

Wenzel gibt sich optimistisch, dass vor allem die Einrichtung des Wolfbüros „einen wichtigen Beitrag für das konfliktarme Zusammenleben von Wolf und Mensch leisten wird.“

Lesestoff:

[1] Lösungen für den Wolf werden dringlicher

roRo

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