Niedersachsens Jäger verabschieden Resolution

Landwirtschaft

„Gänsemanagement ohne Jagd ist ein stumpfes Schwert“

Die Mitgliederversammlung des Zentralverbandes der Jagdgenossenschaften und Eigenjagden in Niedersachsen e.V. (ZJEN) hat in Bad Fallingbostel eine Erklärung verabschiedet, in der es um die uneingeschränkte Bindung des Jagdrechtes an Grund und Boden, die Ablehnung von Einschränkungen im Jagdrecht, die Forderung nach Entschädigungen für Gänsefraßschäden sowie einen angemessenen Umgang mit der Populationsentwicklung beim Wolf geht. Wie der Landvolk-Pressedienst schreibt, erwarten die Mitglieder von der Landesregierung, dass sie sich sachlich und ideologiefrei mit dem Jagdrecht auseinandersetzt. Die Resolution wurde der Staatssekretärin der Niedersächsischen Staatskanzlei, Birgit Honé, von ZJEN-Präsident Hans-Heinrich Ehlen bei der Mitgliederversammlung überreicht. Honé hatte den 900 Anwesenden zuvor versichert, dass sich das Jagdgesetz in Niedersachsen bewährt habe und die Landesregierung deshalb keine weiteren Änderungen plane.

In der Bad Fallingbosteler Erklärung spiegeln sich die wichtigsten Themen des Jahres wider. Dazu gehören auch die seit dem 1. Oktober 2014 neu geltenden Jagdzeiten. Vor allem die verkürzte Jagdzeit auf Gänse und Enten bereitet den Jagdbesitzern Sorge. „Für die Jagdrechtsinhaber ist insbesondere die Einschränkung der Jagdzeiten in Vogelschutzgebieten eigentumsrechtlich inakzeptabel sowie fachlich nicht begründet“, erläutert Geschäftsführer Peter Zanini. Deshalb habe man gegen die neue Verordnung auch ein Normenkontrollverfahren vor dem Oberverwaltungsgericht in Gang gesetzt. Das Land müsse einen Weg aufzeigen, welche Maßnahmen der immer weiter steigenden Wildgänsepopulation entgegen gesetzt werden können. „Gänsemanagement ohne Jagd ist ein stumpfes Schwert“, kritisierte Ehlen. Daneben war der Umgang mit der Ausbreitung des Wolfs in Niedersachsen ein Schwerpunkt in der Verbandsarbeit. Der ZJEN fordert eine bessere Unterstützung der Tierhalter und Jagdrechtsinhaber und die Anpassung des strengen EU-Schutzstatus.

Die Stiftung Kulturlandpflege im ZJEN hat in diesem Jahr den „Förderverein Norddeutsche Landschaftspflegeschule e.V.“ mit ihrem Naturschutzpreis ausgezeichnet. Der Verein engagiert sich für den Erhalt der Artenvielfalt in der Kulturlandschaft und hat eine besondere Bildungsinitiative zur fachgerechten Pflege von Hecken- und Wegeseitenräumen ins Leben gerufen. Bei allen Akteuren der Heckenpflege soll damit das Bewusstsein für die Notwendigkeit von Pflegemaßnahmen geschärft und die Artenkenntnis vertieft werden. Diese Schulungen werden seit fünf Jahren mit großem Erfolg durchgeführt. Alleinstellungsmerkmal der Kurse ist, dass neben dem theoretischen Wissen die praktische Ausübung fachgerechter Landschaftspflege einen großen Raum im Lehrplan einnimmt.

LPD

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