Nigerias Landwirtschaft im Aufschwung

Landwirtschaft

Fokus lokale Marktversorgung in Nigeria

Im Rahmen des aktuellen Branchenchecks Nigeria kommt Germany Trade & Invest zu dem Ergebnis, dass Nigerias die Land- und Ernährungswirtschaft wächst. Der Fokus liegt bei 190 Millionen Einwohnern mittlerweile auf lokale Märkte, um die Abhängigkeit von den Importen zu verringern. Neben ausländischen Investoren stehen auch nigerianische Unternehmen wie Dangote bei Reis und Tomaten, Stallion und Wicklow bei reis sowie PZ Wilmar und Presco für Palmöl auf der Habenseite. Die US-Cerealienfirma Kellog´s investiert in den Maisanbau, die französische und deutsche Entwicklungsorganisationen fokussieren sich auf die Kleinbauern.

Mit 225.000 Tonnen ist Nigeria der viertgrößte Kakaoproduzent der Welt. Bei Palmöl hat sich Nigeria mit 970.000 Tonnen den ersten Rang in Afrika erobert. Wichtig ist die Cassava-Produktion. Mit 52 Millionen Tonnen erzeugt das Land 20 Prozent der Weltproduktion.

Im Zuge der Investitionen in die Landwirtschaft kommt auch die Landtechnik zum Zuge. In den letzten Krisenjahren wurden allerdings kaum mehr als 500 Schlepper abgesetzt. Bei Anhängern, Pflug oder Egge dominieren Anbieter aus Indien, Pakistan und der Türkei. Deutsche Landtechnik spielt mit 5,5 Millionen Euro eine untergeordnete Rolle.

Das hohe Bevölkerungswachstum mit fünf Millionen Menschen pro Jahr lässt die Ernährungsindustrie investieren. Das Land muss Reis, Weizen und Zucker importieren und ist einer der weltweit größten Lebensmittelimporteure. Damit die nigerianischen Landwirte vermehrt den lokalen Markt bedienen können, legt die Regierung Bewässerungsflächen an, erweitert Beratungsangebote und erleichtert Finanzierungen durch die Landwirte.  

Nigerias Wirtschaft erholt sich seit der Ölpreisflaute 2016 nur langsam. Die Metropole Lagos hebt sich von anderen Regionen wirtschaftlich deutlich ab.

Roland Krieg

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