Nitratverschmutzung rückläufig

Landwirtschaft

Programme gegen hohe Nitratauswaschung wirken

Am Donnerstag hat die EU einen Bericht zur Nitratverschmutzung der Gewässer vorgelegt. Dabei zeigt sich, dass die Programme und Rechtsvorschriften zur Reduzierung der Verschmutzung von Gewässern und des Grundwassers aus landwirtschaftlichen Quellen Wirkung zeigen – aber noch nicht alles erreicht ist.

Dünger aus der Landwirtschaft
In erheblichem Maß tragen organische und mineralische Dünger aus der Landwirtschaft zur Verschmutzung bei. Nitrate als lebenswichtiger Nährstoff für die Pflanzen bilden in hohen Konzentrationen aber auch eine Gefahr für Menschen und die Natur. Zur Vorlage des Berichts erklärte EU-Umweltkommissar Janez Potocnik: „Der Schutz der Wasserqualität zählt zu den obersten Prioritäten der europäischen Umweltpolitik. Die Landwirte haben sich sehr um ein besseres Düngemanagement bemüht, das nun Ergebnisse zeigt und zur Verbesserung der Wasserqualität beiträgt. In einigen Regionen stellt die Einhaltung der Wasserqualitätsnormen der EU jedoch weiterhin ein ernsthaftes Problem dar.“

Positive Tendenz mit Nachholbedarf
Der Bericht weist einen Trend zu stabilen und sinkenden Nitratkonzentrationen in der EU aus. Im Zeitraum zwischen 2004 und 2007 sind bei 70 Prozent der Überwachungsstationen die Nitratwerte in Flüssen, Seen und Kanälen stabil geblieben oder haben sich nicht erhöht. Bei 66 Prozent den Stationen zur Überwachung des Grundwassers ist die Wasserqualität gleich geblieben oder hat sich sogar verbessert.
Der Bericht weist aber auch Regionen mit hohen Nitratwerten aus. So ist das Grundwasser in Teilen Estlands mit hohen Werten belastet, die südöstliche Region der Niederlande, das flandrische Belgien, England, Nordostspanien und Südrumänien. Hohe Konzentrationen weisen die Oberflächengewässer in Malta, England, Flandern und die Bretagne auf.
Dem Bericht zufolge wurden bei rund 15 Prozent der Grundwasserüberwachungsstationen und drei Prozent der Oberflächenstationen Nitratwerte gemessen, die über der Wasserqualitätsnorm von 50 mg/l liegen.

Viele Programme
In der EU gibt es mehr als 300 Programme zur Reduzierung der Nitratwerte in Grund- und Oberflächengewässer. Dazu gehören ein zeitliches Düngeverbot, Mindestlagerkapazitäten für Dung und Ausbringungsvorschriften in Gewässernähe und am Hang. Als positiven Nebeneffekt verzeichnet der Bericht eine Luftverbesserung durch Verringerung klimarelevanter Emissionen von Stickoxid und Methan.
Bauern zeigten ein hohes Interesse an innovativer Fütterungstechnik und Dungverarbeitung, die Nitratwerte weiter zu reduzieren. Vor allem in den Niederlanden, Belgien und Spanien haben sich Landwirte zusammengetan, um beim Dung den Flüssig- vom Feststoffanteil besser zu trennen und dabei auch noch Energie zu gewinnen.

Lesestoff:
Den vollständigen Bericht finden Sie unter http://ec.europa.eu/environment/water/water-nitrates/index_en.html

roRo

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