Nur die Vollmitgliedschaft zählt

Landwirtschaft

Partnerland Türkei auf der Anuga

Am Nachmittag hat sich das Partnerland Türkei auf der Anuga präsentiert. Seit 1983 nimmt die Türkei an der Anuga teil und hat sein Engagement von 70 Firmen auf heute 190 Aussteller gesteigert. Auch die Anzahl der Fachbesucher hat sich heute auf über 1.000 mehr als verdoppelt. Keine Frage: Die Türkei ist ein wichtiger Handelspartner für Deutschland und Europa. Im letzten Jahr haben die Türken Agrarprodukte im Wert von 13,5 Milliarden Euro nach Deutschland exportiert, umgekehrt Waren für 20 Milliarden Euro importiert. Dr. Murat Yalcintas von der Istanbuler Handelskammer sieht im Bestreben zur Aufnahmen in die Europäische Union alle notwendigen Standards erfüllt.

Suesses Gebaeck aus der Tuerkei

Wasser und Tierseuchen
Für Landwirtschaftsminister Mehmet Mehdi Eker ist daher nur die Vollmitgliedschaft akzeptabel. Die Türkei wolle keine Bevorzugung im Beitrittsprozess, aber keine Diskriminierung erfahren, so Eker.
Im Agrarbereich ist die Produktion um ersten Quartal 2009 um 6,4 Prozent gewachsen, im letzten Jahr um vier Prozent und habe sich in den letzten sechs Jahren verdoppelt, beschreibt Eker die Dynamik im Agrarsektor. 177 Nutzpflanzen werden angebaut und bieten eine außergewöhnliche Produktvielfalt.
Die EU sieht noch nicht alle Standards erfüllt und vor allem bei tierischen Produkten Probleme. In Ost- und in der Südosttürkei brechen immer wieder Tierseuchen auf. Darauf angesprochen verweist Eker auf jüngste Erfolge, dass bei Besuchen der EU die Standards immer besser wurden. Gleichwohl will er sich auf tierseuchenfreie Regionen konzentrieren, aus denen heraus mit Europa auch gehandelt werden kann.
Minister EkerIn den letzten Jahren hat es ausgiebige Dürreperioden in der Türkei gegeben und Staudammprojekte sind in internationale Kritik geraten. Gegenüber Herd-und-Hof.de verweist Agrarminister Eker auf die Notwendigkeit von Staudämmen im Südosten „um Notlagen zu beheben“. Die Türkei ist durch hohe Gebirge eingerahmt, die wenig Niederschlag in Anatolien erlauben. Daher müsse die Türkei mit Oberflächenwasser arbeiten, so der Minister weiter. Sparsamer Umgang mit der Wasserressource sei oberstes Gebot.
Mehr als eine Million Hektar wurde mittlerweile auf Tröpfchenbewässerung umgestellt und die zehnfache Landfläche ist anvisiert. Wer in diese Form der Bewässerung investiert bekommt die Hälfte der Investitionen als zinslosen Kredit vom Staat. Je nach Region wurde bei der Bewässerung zwischen 30 und 80 Prozent es Wassers eingespart. Ein Dekret aus dem letzten Jahr habe die „wilde Bewässerung“ mittlerweile verboten.

roRo (Text und Fotos)

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