Ökohandel zwischen Chile und der EU

Landwirtschaft

Europaparlament steht Vertrag wohlwollend gegenüber

Eurpaparlament

Heute entscheidet der Ausschuss für den Internationalen Handel des Europaparlamentes abschließend über den bereits ausgehandelten und unterschriebenen Vertrag zwischen Chile und der EU zur gegenseitigen Anerkennung biologisch erzeugter Produkte. Das Mandat stammt aus dem Jahr 2014. Erstmals ist die gegenseitige Anerkennung über einen Vertrag mit einem Drittland vereinbart. Chile erkennt alle ökologisch erzeugten EU-Produkte als gleichwertig an und umgekehrt erkennt die EU zahlreiche Ökoprodukte aus Chile an, ohne eine zweite Kontrolle durchzuführen. Bei Fleisch und Futtermitteln jedoch gilt das nicht. Vergleichbare Abkommen hat die EU mit 14 Staaten, jedoch keines im Form eines eigenen Vertrages geregelt, wie die spanische Sozialdemokratin Clara Eugenia Aguilera Garcia am Dienstag im EU-Agrarausschuss betonte.

Die Berichterstatterin bemängelte eine späte Einbeziehung des Europaparlamentes. Die Kommission aber teilte mit, dass während der Paraphierung die Inhalte offen gelegt wurden. Der Vertrag bezieht sich zwar noch auf die alte EU-Ökoverordnung – doch falls es neue gibt, wird der Vertrag automatisch angepasst.

Kritik äußerten Abgeordnete grundsätzlich, dass Bioprodukte über den halben Erdball transportiert werden. Honig beispielsweise könnten europäische Imker auch selbst produzieren. Maria Lidia Sendra Rodriguez von den europäischen Linken stimmt gegen den Vertrag, weil er das Bioprinzip der Regionalität missachte.

Die Kommission sieht in dem Vertrag eine Förderung des chilenischen Bio-Sektors.

Lesestoff:

Bio-Markt in Chile und Deutschland: https://herd-und-hof.de/handel-/bio-markt-in-chile-und-deutschland.html  

Roland Krieg

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