Ökomonitoring BW mit guten Ergebnissen
Landwirtschaft
Wo Öko drauf steht ist auch Öko drin
Seit 20 Jahren führt Baden-Württemberg ein Ökomonitoring durch, um Trittbrettfahrer und Betrüger zu entlarven. Der aktuelle von Landwirtschaftsminister Peter Hauk vorgestellte Bericht für das Jahr 2021 bestätigt das Vertrauen, das viele Konsumenten in den Ökobereich setzen. Zumal bundesweit die Verkaufszahlen von 2020 zu 2021 um weitere fünf Prozent gestiegen sind.
Wer prüft?
Die Chemischen und Veterinäruntersuchungsämter Baden-Württemberg (CVUAs) haben 2021 rund 550 Öko-Produkte untersucht. Das Untersuchungsspektrum des Ökomonitorings reicht von Pestizidrückständen über gentechnisch veränderte Organismen, Prozesskontaminanten, mikrobiologischen Untersuchungen bis hin zu Herkunft und Echtheit von Bio-Eiern, Bio-Milch und Bio-Milchprodukten.
Die Ergebnisse
Die EU-Öko-Verordnung erlaubt keinen Einsatz chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel. Das Chemische- und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Stuttgart untersucht daher, ob solche Rückstände in Öko-Erzeugnissen nachweisbar sind. Bei Überschreitungen, die darauf hindeuten, dass die Anbauregeln des ökologischen Landbaus nicht eingehalten worden sind, wird in Zusammenarbeit mit den am Kontrollsystem Beteiligten recherchiert. Von den rund 370 Öko-Produkten, die 2021 auf Pestizid-Rückstände untersucht worden sind, hat das CVUA Stuttgart nur sechs Proben wegen irreführender Öko-Kennzeichnung beanstandet, da erhöhte Rückstandsgehalte in diesen Proben gefunden worden sind.
Dies zeigt, dass 98 Prozent aller risikoorientiert entnommenen Proben im Handel das Öko-Siegel hinsichtlich des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln zu Recht tragen. Die Beanstandungsquote liegt damit seit Jahren auf konstant sehr niedrigem Niveau. Unzulässiger Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln in Öko-Erzeugnissen ist nur in sehr wenigen Ausnahmefällen zu finden.
Weitere Untersuchungen im Jahr 2021 waren gentechnisch veränderte Organismen in Bio-Honig, Bio-Sojaerzeugnissen und Bio-Maiserzeugnissen. Lediglich 2,4 Prozent der Bio-Sojaerzeugnisse zeigen GVO-Verunreinigungen im Spurenbereich, während in fast jedem fünften konventionellen Sojaerzeugnis deutliche Verunreinigungen (19,8 Prozent) auftraten. In 20 Jahren Ökomonitoring konnte hier allerdings ein deutlicher Abwärtstrend beobachtet werden. Sowohl Bio-Sojaerzeugnisse als auch konventionelle Sojaerzeugnisse sind immer seltener mit GVO-Verunreinigungen belastet. Bio-Honig und Bio-Maiserzeugnisse waren, wie in den Jahren davor, unauffällig.
Bei der Echtheit von Bio-Eiern und Bio-Milch, die über Futterzusätze geprüft wird, zeigten sich ebenfalls keine Auffälligkeiten. Alle 26 untersuchten Proben Bio-Milch und Bio-Milchprodukte sowie alle 23 Proben Bio-Eier trugen ihre Auslobung zu Recht.
Erfreuliche Ergebnisse lieferten auch die Untersuchungen auf Keime in Salat, Prozesskontaminaten in Oliven, Speisefetten und -ölen sowie Schwermetalle in Säften oder Nektaren aus Beeren. Lediglich ein ökologisch erzeugtes Olivenöl zeigte erhöhte Mineralölgehalte. In solchen Fällen informieren die Behörden den Hersteller und weisen ihn auf seine Sorgfaltspflicht zur Einhaltung einer guten Herstellungspraxis hin.
Das Fazit
„Das Ökomonitoring leistet einen großen Beitrag für das Verbrauchervertrauen. Unsere Untersuchungsergebnisse zeigen auch im 20. Jubiläumsjahr: Dort, wo Bio draufsteht, ist in den allermeisten Fällen auch Bio drin“, betonte Minister Hauk.
Besonders erfreulich ist die Tatsache, dass keines der auffälligen Produkte aus Baden-Württemberg stammt. „Wer regionale Ökoprodukte kauft, unterstützt unser Ziel, den Anteil ökologisch bewirtschafteter Flächen in Baden-Württemberg bis zum Jahr 2030 auf 30 – 40 Prozent zu erhöhen und trägt damit zu einer hochwertigen und nachhaltigen Lebensmittelproduktion bei“, sagte Minister Hauk.
roRo
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