Ökosystemleistungen in China

Landwirtschaft

Vielfältige Ökosystemleistungen in China vorhanden

Lin Zhen und Huiyuan Zhang haben in einer Literaturarbeit die von der Politik eingesetzten Zahlungen für Ökosystemleistungen in China untersucht und zahlreiche Programme gefunden, die im Prinzip den westlichen Regelungen folgen, aber im Verhältnis zur Größe des Landes nur einen kleinen Umfang haben.

Gesellschaftlicher Prozess

Auch in China ist die Umweltnutzung ein Thema. Umweltzerstörung wird nach Zhen und Zhang zunehmen als Hindernis für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes begriffen, weswegen die chinesische Politik ein hohes Interesse habe, Zahlungssysteme für Ökodienstleistungen einzuführen. China steht wie andere Länder vor dem Problem, dass Verursacher von negativen Umwelteffekten weder Zahlungen für die Inanspruchnahme von Ressourcen leisten müssen, noch für Schäden verantwortlich sind. Wer die Umwelt schützen möchte, dem fehlen oftmals ökonomische Anreize. Auch in China sind die außerhalb des Marktes erzielten Umweltleistungen schwer zu konkretisieren.

Ansätze

Seit einigen Jahren hat die chinesische Regierung jedoch Systeme umgesetzt, die Umweltleistungen honorieren sollen. Der Erlass Nummer 39 aus dem Jahr 2005 („State Council Decision Using the Scientific Development View to Strengthen Environmental Protection”) sieht vor, so schnell wie möglich Zahlungssysteme für Umweltleistungen aufzubauen. Chinas 11. Fünf-Jahres-Plan bis 2011 forderte ebenfalls Innovationen bei den Umweltleistungen ein und die Umsetzung von Umweltprogrammen. Vor allem ging es um überregionale Wasserschutzregelungen und einen Fonds für den Umweltschutz.
2007 hat das chinesische Umweltministerium Rahmenrichtlinien erlassen, ökologische Ausgleichsregelungen einzusetzen. Die Modelle basieren auf den Grundlagen des Verursacherprinzips, dem Prinzip, dass ein Konsument die externen Effekte mit bezahlen muss und dem Schutzprinzip, dass Ökoleistungen außerhalb des Marktes dem Akteur besonders honoriert werden.

Beispiele

So gibt es im Bereich des Gewässerschutzes und der Wasserqualität ein Budget in Höhe von 14,6 Milliarden RMB (1 Renminbi oder Yuan sind etwa 11 Eurocent). 703 Millionen RMB sind bereits ausbezahlt worden.
Für Aufforstungsprogramme im Bereich des Erosionsschutzes stehen insgesamt 337 Milliarden RMB zur Verfügung. Zwischen 2000 und 2006 wurden bereits 130,1 Milliarden verausgabt. Gegen die Erosion wurden rund 9,27 Millionen Hektar in Ackerkultur genommen und 13,67 Millionen Hektar wieder aufgeforstet.
Das Shanghai Programm für ökologischen Dünger ist eines von vielen. Im Rahmen dieses Programms wurde die Düngerproduktion von 15.000 Tonnen im Jahr 2004 für 6.667 Hektar auf 120.000 Tonnen im Jahr 2006 für 40.000 Hektar ausgeweitet. Dafür wurden rund 56,25 Millionen RMB ausgegeben.
China ist auch im Bereich der Biogasproduktion tätig. Zwischen 2003 und 2008 hat die Regierung rund 12 Milliarden RMB. Zusätzlich haben Provinzen und Gemeinden alleine im Jahr 2006 zusammen noch einmal 1,5 Milliarden RMB in den Biogasbereich investiert. Zwischen 2004 und 2008 wurden 98.600 Dörfer und Gemeinden mit Biogasanlagen versorgt und zehn Provinzen haben ergänzende Rahmenbedingungen in der Politik aufgestellt. Bis zum Ende des Jahres 2007 hatten 26,23 Millionen Haushalte einen Biogasofen. Bis Ende 2010 sollte sich das auf rund 40 Millionen fast verdoppelt haben.

Aufgabenteilung

Die Zentralregierung gibt den legislativen und finanziellen Rahmen vor, die lokalen Regierungen sorgen dann für die Umsetzung der Umweltmaßnahmen. Strittig hingegen ist die Mitwirkung der Umweltsubventionen an der Überwindung der Armut. Zhen und Zhang führen an, dass solche Finanztransaktionen den Armen ein zusätzliches Einkommen gibt, andere warnen, dass die Armen von den Maßnahmen ausgegrenzt werden. Daher folgern die Autoren, dass Zahlungen die Kleinbauern erreichen müsse, damit sie einerseits ein neues und ausreichendes Einkommen erzielen können und die Umweltmaßnahmen auch langfristige Effekte haben.

Lesestoff:
Zhen, Lin und Zhang Huiyuan: Living Rev. Landscape Res. 5, (2011() 2 www.livingreviews.org/lrlr-2011-2

roRo

Zurück