Ölsaaten in Nigeria

Landwirtschaft

Nigeria will auf den GVO-freien Markt

Mit 210 Millionen Menschen ist Nigeria das größte Land südlich der Sahara und der größte Verbraucher von Palmöl in Afrika. Zwei Maßnahmen sollen das Land unabhängig von Importen machen.

2016 gab es Restriktionen bei Fremdwährungen für Palmölexporte. Damit wollte die nigerianische Zentralbank die heimische Palmölproduktion unterstützen. Mangels Infrastruktur und inkonsequenter Politik hat das nicht funktioniert. Die Regierung hat dann 2021 über die Zentralbank ein zinsvergünstigtes Hilfspaket in Höhe von 500 Millionen US-Dollar für den Aufbau von neuen Palmölplantagen bereitgestellt. Das Geld gab es nicht nur für die großen Plantagenbesitzer, sondern auch für Kleinbauern. Bis 2027 soll die heimische Produktion um 700 Prozent gesteigert werden. Die größeren privaten Firmen haben das Geld auch in Ölmühlen und Verarbeitungsmaschinen investiert. Das war so wirkungsvoll, dass die Palmölerzeugung in den vergangenen fünf Jahren um 100 Prozent gestiegen ist.

Hinzu kommt, dass die Züchter neue und effizientere Ölpalmen bereit stellen. Im Wirtschaftsjahr 2020/2021 standen sie auf 2,8 Millionen Hektar Fläche. Ein Jahr später waren es bereits drei Millionen Hektar und für das aktuelle Wirtschaftsjahr 2022/2023 sind es 3,1 Millionen Hektar. Aktuell werden rund eine Million Tonnen Palmöl erzeugt, denen allerdings ein höherer Verbrauch gegenübersteht. Es fehlen rund 450.000 Tonnen, die Nigeria aus Malaysia, China und der Elfenbeinküste bezieht.

Sojabohnen

Bei Sojabohnen ist die Anbaufläche in den vergangenen drei Jahren bei rund 1,1 Millionen Hektar nahezu gleich geblieben. Der Erzeugung von 1,4 Millionen Tonnen steht mit 1,3 MillionenTonnen ein geringerer Konsum gegenüber. Die Sojabohne ist gut auf die nigerianischen Anbaubedingungen angepasst und Landwirte weiten wegen der steigenden Preise den Anbau aus. Vor allem der Verkauf im Sahel ist derzeit profitabel. Für den internationalen Markt ist die nigerianische Sojabohne nicht wettbewerbsfähig genug.

Die Regierung rechnet sich internationale Marktchancen für den Anbau von gentechnikfreiem Soja aus. Auch die heimische wachsende Geflügelindustrie kann mehr Soja als Futter nutzen.

Roland Krieg

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