Österreichisches Tierschutzvolksbegehren offenbar erfolgreich

Landwirtschaft

Österreicher wollen anderes Nutztiersystem

Noch bis heute Abend haben Österreicher Zeit, das Tierschutzvolksbegehren für einen Wandel der Nutztierhaltung zu unterschreiben. Selbst am Sonntag hatten in Wien eintragungslokale auf und bieten am Montag verlängerte Öffnungszeiten.

Trotz Pandemie und Lockdown sind nach Angaben der Initiatoren bereits mehr als 300.000 Unterschriften zusammengekommen. Das im Oktober des vergangenen Jahres gestartete Volksbegehren wehrt sich gegen auch deutsche Preise von Importfleisch, die österreichischen Bauern die Wirtschaftlichkeit erschwert [1].

Kernforderungen des Tierschutzvolksbegehrens sind eine in Handel und Gastronomie verpflichtende Herkunftskennzeichnung bei Lebensmitteln, damit „importierte Tierqual“ auf einen Blick für Konsumenten ersichtlich wird, so Initiator Bohrn Mena aus dem Österreichischen Rat für Nachhaltige Entwicklung. Der Export von Kälbern soll gestoppt, Langstrecken-Tiertransporte eingeschränkt werden. Zudem sollen kleinbäuerliche Betriebe mehr Fördergeld erhalten und beim Einkauf mit Steuergeld, für öffentliche Kantinen in Krankenhäusern, Schulen oder Altenheimen, auf regionale Lebensmittel gesetzt werden.

Bundesminister für Konsumentenschutz, Rudolf Anschober von „Die Grünen – Die Grüne Alternative“ hat erneut zum Wochenende hin die Österreicher zur Unterschrift aufgerufen. Durch das Volksbegehren werde „diese wichtige Debatte forciert“, sagte er am Samstag. Klaus Bauernfeind führt einen Biobetrieb im Mühlviertel und setzt auf das langsamer wachsende Schwäbisch Hällische Schwein. „Wäre das Qualitätsbewusstsein von allen Österreichern für Fleisch genauso hoch wie für ihre Autos und ihre Wohnungen, bräuchten wir dieses Volksbegehren nicht.“

Lesestoff:

[1] Österreicher wollen Rinder und Schweine aus der Region: https://herd-und-hof.de/landwirtschaft-/tierschutzvolksbegehren-in-oesterreich.html

roRo

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