Offene Zucht von Blattlausgegnern

Landwirtschaft

Getreidebeete im Gewächshaus

Auch der Bioanbau ist nicht gegen Schädlinge gefeit. Gerade im Gewächshaus lassen sich Weiße Fliege, Blattläuse und Spinnmilben die Gemüseernte schmecken. Doch gibt es mehr als 50 Nützlinge, wie den Marienkäfer, Schlupfwespen, Florfliegen und Raubwanzen, die Schädlinge unter Kontrolle halten.

Oft aber stehen die Nützlinge vor dem Problem, dass die Schädlinge schon einen Populationsvorsprung haben und der Nützlingseinsatz seine volle Wirkung gar nicht entfalten kann.

Tiroler Betriebe haben sich vor einigen Jahren etwas einfallen lassen, über das die Landwirtschaftskammer Österreich jetzt berichtete. Die Blattlausgegner werden in einer „offenen Zucht“ gehalten. Vor Kulturbeginn des Fruchtgemüses wird Getreide in Balkonkistchen oder auch direkt im Gewächshaus ausgesät und spezielle Blattläuse, die sich nur auf Gräsern vermehren, ausgesetzt. Für Tomaten und Co. sind die Getreideläuse ungefährlich.

Wenn genug „Schädlinge“ vorhanden sind, werden die bekannten Nützlinge ausgesetzt. Diese können sich auf den Getreideläusen schnell vermehren und stehen bereit, sobald die eigentliche Hauptfrucht, das Fruchtgemüse angebaut wird und „eigentlichen Schädlinge“ anzieht.

Die Tiroler können so mit relativ wenigen Nützlingen eine große vorbeugende Wirkung erzielen. Die Getreideläuse wirken auch indirekt: Sie locken von selbst weitere Gegenspieler wie den Marienkäfer an. Über die Berater der Landwirtschaftskammer nutzen bereits mehr als 30 konventionelle Betriebe diese „offene Zucht“ von Blattlausgegnern.

roRo

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