Opogona sacchari

Landwirtschaft

Bananentriebbohrer gefährdet Gemüsebau unter Glas

Ob holländische Ulmenkrankheit oder Maiswurzelbohrer: Sie bedrohen Nutzpflanzen, weil sie keine natürlichen Gegenspieler haben. Und sie haben keine natürlichen Gegenspieler, weil sie als invasive Arten in unsere Brieten eingewandert sind. So sorgten sich Biologen aus aller Welt bereits im letzten Jahr auf einem Kongress der Biologischen Bundesanstalt in Berlin über invasive Arten. Jetzt droht Brandenburger Nutz- und Zierpflanzenanbauern eine neue Gefahr: Der Bananentriebbohrer.

Opogona sacchari
Seit 2004 wird mit international gehandelten subtropischen und tropischen Pflanzen ein neuer Schädling eingeschleppt, der nach Angaben des Brandenburger Pflanzenschutzdienstes beim Brandenburger Landesamt für Verbraucherschutz alle Pflanzen unter Glas bedroht.
Das Insekt wurde erst außerhalb seiner afrikanischen Heimat zu einem bedeutenden Schädling. Zunächst bei Bananen auf den kanarischen Inseln und später in Teilen Süd- und Mittelamerikas. Mittlerweile hat er über die Handelsrouten auch den Weg nach Europa gefunden. Durch den intensiven Handel innerhalb der EU hat das Tier über niederländische Ware auch den Weg nach Brandenburg gefunden.
Als Wirt kann eine Vielzahl von Pflanzengattungen dienen, die in Deutschland eingeführt, kultiviert und gehandelt werden. Darunter Yucca, Bambusa und andere Palmen, der beliebte Ficus und Gemüsearten wie Capsicum annuum (spanischer Pfeffer und Paprika) und Solanum melongena, die Aubergine.

Neue Pflanzen gut in Augenschein nehmen
Beobachtungen zeigen, so das Landesamt, dass vor allem Pflanzen mit verdickten Stängeln, Knollen und starken Rhizomen oder fleischigen Wurzeln als Wirt angenommen werden. Ebenso sind Larven an verholzten Baumteilen und an Verpackungsmaterial zu finden, sogar an Holzstäben in Blumentöpfen, Totholz und Rindenmulch. Die Schadbilder variieren je nach Wirtspflanze. Einbohrlöcher, eingesunkene weiche Stellen oder Aushöhlungen weisen auf Fraßschäden im Inneren der Pflanze hin. Der Schaden kann bis zum Ab- oder Zusammenbrechen der Pflanze führen und Fäule verursachen. An den Fraßlöchern findet sich Bohrmehl und Kotkrümel.
Das Landesamt rät daher, neue Pflanzen genau in Augenschein zu nehmen und separat unter Quarantänebedingungen zu halten. Blaulichtfallen und gelbe Leimtafeln zeigen das auftreten der Falter an. Eine chemische Bekämpfung der Larven ist schwierig, weil diese verborgen leben und bereits erste Resistenzerscheinungen aufweisen. Alternativ wird der Einsatz von Nematoden empfohlen.
Weitere Details und Bilder bietet das brandenburgische Landwirtschaftsministerium an: www.mluv.brandenburg.de/cms/detail.php/lbm1.c.362641.de

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