Optimierung des Herbizideinsatzes

Landwirtschaft

Wie kann der Herbizideinsatz optimiert werden?

„In Zeiten zunehmender Herbizidresistenzen von Optimierungen oder gar Reduzieren von Herbizidanwendungen zu sprechen, trifft in der landwirtschaftlichen Beratung kaum mehr auf Akzeptanz“, schreibt Prof. Dr. Jan Petersen im „Getreide-Magazin“. Auf der anderen Seite stünden aber gesellschaftlicher Druck und umweltschonenden Produktion auf der politischen Agenda. Eine optimierte Herbizidanwendung müsse jedoch nicht mit einer Minderwirkung des Wirkstoffs einhergehen. So ist unter Optimierung auch eine Optimierung der Anwendungsbedingungen, eine mögliche Verschiebung der Anwendung oder die Wahl eines anderen Mittels zu verstehen. Das könnte zu einer Minderung des Selektionsdruckes des Schaderregers führen und weniger Resistenzen ausbilden.

Daran forschen die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) mit der Zentralstelle für die Entwicklung von Prognosemodellen (ZEPP). Erste Daten liegen beispielsweise für den Nachauflauf des Wintergetreides vor, standort- und situationsspezifisch Herbizide einzusetzen. Im Modell „OPTIHERB“ hat sich beispielsweise gezeigt, dass bei vier von sieben Versuchen gegen Windhalm die Halbierung einer Wirkstoffanwendung dennoch zu einem Erfolg von mehr als 95 Prozent geführt hat.

Ähnliche Befunde wurden bei anderen Unkräutern ermittelt. Es gibt also ein Potenzial, so Prof. Petersen, das schlag- und witterungsspezifisch die Herbizidaufwandmenge reduzieren kann, ohne auf Wirkerfolge verzichten zu müssen. Umgekehrt hat sich gezeigt, dass die volle Wirkmenge nicht in vollem Erfolg münden muss. Mehr Forschung für die Beratung ist notwendig, um den Komplex zwischen Witterung, Unkrautart, Unkrautdichte und -größe sowie benötigte Aufwandmenge besser zu bestimmen.

roRo

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