Perdue fordert US-Farmer zum Beten auf

Landwirtschaft

US-Stahlstreit macht Landmaschinen teurer

Am Mittwoch nahm US-Landwirtschaftsminister Sonny Perdue auf einem Kongress des Wall Street Journals ausführlich Stellung zu den Strafzöllen, die der US-Präsident Donald Trump auf Stahl (25 Prozent) und Aluminium (zehn Prozent) möglicherweise schon heute setzen wird. Dabei geht es nicht nur um sensible Außenmärkte, bei denen exportorientierte Farmer mit Gegenmaßnahmen rechnen müssen, sondern auch um die Zukunft des amerikanischen Stahlpreises. Wird dieser steigen, steigen auch die Preise für US-Landmaschinen und damit ein wichtiger Input für die Landwirte.

Perdue hat mit Humor reagiert, weil, wie er sagte, die letzten Tage „weniger eine Achterbahn, als mehr eine Reise auf einer Rakete“ geglichen hätten. Perdue wurde mit Blick auf das nordamerikanische Freihandelsabkommen NAFTA aber auch ernst: „Ich glaube nicht, dass wir Mexikaner und Kanadier glaubhaft beruhigen können, wenn wir die Strafzölle im Anhang für diese beiden Länder herausnehmen, um die Neuverhandlungen für NAFTA abzuschließen.“ Etliche im Agrarsektor seien ernsthaft über die Handelspolitik beunruhigt. Der Agrarsektor stehe meist an der Spitze der Liste für Gegenmaßnahmen. Aber Trump sei niemand, der sich dadurch aufhalten ließe. Möglicherweise sei der Gesamtgewinn durch diese Handelspolitik größer als der Schaden im Agrarsektor. Experten arbeiteten noch immer an Schadensprognosen – doch die Stahlarbeiter dürften auch nur das eigene Wohl im Blick behalten.

In diesem Zusammenhang spekulierte Perdue auch über eine Rückkehr der USA in das transpazifische Freihandelsabkommen (TPP). Die anderen Staaten würden das sicherlich begrüßen. Doch einfach werde die Rückkehr nicht sein.

Am Mittwoch haben Senatoren und Kongressabgeordnete aus Iowa einen dringenden Appell an Trump geschickt, von den Strafzöllen abzusehen. Diese könnten „umfangreiche Gegenmaßnahmen auslösen, die bäuerliche Familienbetriebe und kleine und mittlere Unternehmen in Iowa in ihrer Existenz bedrohen. „Zölle sind eine Steuer auf Familienbetriebe und die hart arbeitende Bevölkerung in Iowa kann sich keinen Handelskrieg leisten“.

„Radio Iowa“ gegenüber sagte Perdue: „Trump ist ein außergewöhnlicher Verhandler. Manchmal bringt er auch seine eigenen Mitarbeiter aus dem Gleichgewicht.“ Auf die Frage, was er den Landwirten in Iowa rät, sagte Perdue: „Beten.“

Roland Krieg

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