Peter Hauck zum Zweiten

Landwirtschaft

Peter Hauk zieht ins Agrarressort BW

Im Umweltministerium von Baden-Württemberg führt Franz Untersteller die Geschäfte weiter. Seit 2011 ist damit personelle Kontinuität im Ministerium gewährleistet.

Bewährtes gibt es dann auch aus dem Agrarministerium zu vermelden. Allerdings bekommt der Juniorpartner in der grün-schwarzen Koalition das Ressort. Nach diesem Paukenschlag bleibt es ruhig, denn mit Peter Hauk kehrt ein Agrarminister aus den Jahren von 2005 bis 2010 an seinen Platz zurück. Er musste bereits bei der letzten Agrarreform 2007 bis 2013 heftige Kürzungen für Baden-Württemberg in der zweiten Säule ausbalancieren. 47 Prozent waren damals der massivste Einschnitt, den die Bauern seit Bestehen der EU hinnehmen mussten. Hauck beklagte, dass EU-Gelder „in große Betriebe geworfen werden, ohne sozioökonomische Effekte.“

Die Aufgaben für den früheren Agrarkrisenmanager sind mit der neuen Dauerpreiskrise nicht kleiner geworden. Heute, wie auch schon damals, steht ihm mit Friedlinde Gurr-Hirsch die gleiche Staatssekretärin zur Seite.

Hauk rückte früh in den Kreis der möglichen Kandidaten. Das sei ein Ressort, dass ihm Spaß mache – auch wenn sich nach sieben Jahren Abwesenheit vieles geändert hat, sagte er nach der Ernennung. Hauk will sich genau anschauen, was sein Vorgänger im Ressort gemacht hat. Er will die Ökobauern nicht gegen die konventionellen Berufskollegen ausspielen. Er hatte die Idee des Naturparks in Baden-Württemberg opponiert und bedauert, dass der Naturschutz jetzt aus dem Agrar- ins Umweltressort gezogen ist: „Ich verstehe aber, dass die Grünen ihre Kernkompetenz nicht von einem CDU-Minister verwalten lassen wollen.“ Was auch schon viel über seine Einstellung zu seinem Vorgänger sagt. Hauk sagt in der Rhein-Neckar-Zeitung auch, dass die Grünen ihren Wahlerfolg nicht wegen der Agrarpolitik, sondern wegen des Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann erzielt haben. Das Agrarministerium ist für Hauck zentral, um im ländlichen Raum „politisch präsent zu bleiben.“ Da sieht der Christdemokrat die Wählerbasis, weil sie CDU in den Städten „keine Bastion mehr“ ist.

Stadt und Land gehören zusammen. Hauck will die Landflucht stoppen, Nicht nur, um das ländliche Leben zu erhalten, sondern auch, um den Druck auf die Städte zu mindern. Ein markanter Zuzug verschärfe die Wohnungspreise, die Baupreise, die Kinderbetreuungskosten oder die Kriminalitätsrate. „Wir brauchen eine gleichlaufende Entwicklung in der Fläche wie in den Städten.“

Natürlich ist der Minister dem Ökolandbau nicht abgeneigt. „Wir müssen das Bewusstsein für regionale, gesunde, auch ökologisch erzeugte Produkte erhöhen“, beschreibt er eine seiner ersten Aufgaben. Gleichzeitig müssen die Verbraucher verstehen, dass „die moderne Produktion mit dem Familienhof von vor 50 Jahren wenig zu tun hat.“ Hauk will auch die Ökobetriebe modernisieren, denn ausländische Ökoproduzenten seien oft erfolgreicher als heimische.

Roland Krieg; Foto: Pressefoto

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