Pfälzer Bauern über´m Berg

Landwirtschaft

Agrarbericht Rheinland-Pfalz 2011

Ulrike Höfken, Agrarministerin in Rheinland-Pfalz hat auf der ersten Kabinettssitzung nach der Sommerpause am Freitag den aktuellen Agrarbericht des Landes vorgestellt. Demnach sieht Höfken für die bäuerliche Land- und Weinwirtschaft gute Entwicklungsperspektiven und will sie weiter fördern.

Aus dem Wirtschaftstal

Die Daten des Berichts beziehen sich auf das Wirtschaftsjahr 2009/2010. Da sind die Einkommen der Landwirte zwar noch einmal um 18 Prozent auf 37.590 Euro zurückgegangen, doch Höfken glaubt, dass Tal der Krise sei durchschritten. „Seit Mitte 2010 hat sich die Situation für die Landwirtschaft und den Weinbau in Rheinland-Pfalz verbessert.“ Aktuelle Probleme gebe es aber noch im Bereich Gemüse und Schweinefleisch. Für einen dauerhaften Aufschwung müssten die politischen Rahmenbedingungen verbessert werden, damit der Landwirt nicht mehr nur Rohstofflieferant bleibt. Eine Herausforderung sei auch die Kommunikation in Richtung Verbraucher, Lebensmitteln wieder einen höheren Wert zuzugestehen. „Die Landwirtschaft ist ein strategisch wichtiger Sektor, der wie der Energiebereich besondere Unterstützung und Beachtung verlangt. Dies haben die Krisen in diesem Jahr mit Dioxin, EHEC sowie Frost, Dürre und Hunger in Afrika allen Bürgerinnen und Bürgern deutlich gemacht“, so Höfken.

Weinland Rheinland-Pfalz

In Rheinland-Pfalz gibt es 20.600 landwirtschaftliche Betriebe, davon 9.400 Weinbau-Betriebe. Der Anteil der Öko-Betriebe beträgt 8,8 Prozent (926 Betriebe), was einem Plus gegenüber dem Vorjahr von 17,3 Prozent bedeutet. Die landwirtschaftlich genutzte Fläche in Rheinland-Pfalz beträgt 705.000 Hektar. Die Rebfläche erstreckt sich auf 65.000 Hektar. Das sind zwei Drittel aller Rebflächen in Deutschland. 234.000 Hektar sind Dauergrünland.

Schwierige Ernte 2011

Allerdings verweist Norbert Schindler, Bauernpräsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd auf die widrigen Witterungsverhältnisse bei der Ernte 2011. Die ungewöhnlich lange Frühjahrstrockenheit und die darauffolgenden Niederschläge wirkten nicht nur auf die Erträge, sondern auch negativ auf die Qualitäten. Wegen der Frühjahrstrockenheit haben die Bauern bereits im Juni mit der Getreideernte begonnen, doch wegen der vielen Regenunterbrechungen sei immer noch kein Ende abzusehen. Auf vielen Flächen müssten Ertragseinbußen bis zu 50 Prozent hingenommen werden. Qualitätsprobleme gebe es vor allem mit dem Eiweißgehalt bei Braugerste. Liegt dieser über dem Maximalwert von 12,5 Prozent, müssen die Bauern mit Qualitätsabschlägen rechnen.
Vor diesem Hintergrund forderte Schindler die Verarbeiter auf, den Bauern bei den abgeschlossenen Vorverträgen entgegenzukommen. „Schließlich seien die Einbußen für die Landwirte hart genug.“

roRo

Zurück