Pflanzen-Phosphor im Futter verfügbar machen

Landwirtschaft

Kleie-Phosphor für Schwein und Huhn verdaulich machen

„Phosphor ist ein unverzichtbarer Nährstoff für Menschen, Tiere und Pflanzen. Nicht-Wiederkäuer, wie Schweine und Geflügel, können jedoch den in Pflanzen enthaltenen Phosphor zum Beispiel aus Getreide, kaum verdauen. Sie scheiden den größten Teil wieder aus, er landet mit dem Dünger auf dem Acker“, sagt Dr. Susanne Wiese-Willmaring, Referentin für Lebensmittel bei der Deutschen Bundesstiftung Umwelt.

Heimische Eiweiß- und Phosphorressource

Bisher werde oft auf heimische Futtermittel wie Kleie oder Rapsschrot verzichtet, weil diese einen hohen Anteil an pflanzlich gebundenem Phosphor enthielten, ergänzt Projektleiter Prof. Dr. Martin Kaltschmitt von der TU Hamburg. Der Anbau und die Einfuhr von Futteralternativen mit geringerem Phosphorgehalt belasteten aber die Umwelt. Zudem müsse der besser verdauliche, mineralische Phosphor, der weltweit nur noch in begrenzter Menge zur Verfügung steht, zugefüttert werden, um die Tiere optimal zu versorgen.

Wenn man nun zum Beispiel den in Kleie enthaltenen pflanzlichen Phosphor verwerten könnte, sei eine bedarfsgerechte Versorgung der Tiere auch bei Einsatz heimischer Futtermittel leichter sicherzustellen und der Anteil eingeführter Ware könne verringert werden. Gleichzeitig verringere sich die Menge an ungenutzt ausgeschiedenem pflanzlichen Phosphor. "Wir wollen am Beispiel der heimischen Kleie, die beim Verarbeiten von Getreide als Reststoff übrigbleibt, ein neues Verfahren entwickeln, das den pflanzlich gebundenen Phosphor für Nicht-Wiederkäuer verdaulich macht", so Kaltschmitt.

Das Ziel

Zunächst muss eine Analysemethode für den Gehalt und die Art des Phosphors in den Pflanzen entwickelt werden. Danach wird es ein chemisch-mechanisches Verfahren oder eines mit Enzymen geben, welches den Phosphor in eine verdauliche Form bringt. Die Tierärztliche Hochschule Hannover wird die Futtermittel im praktischen Einsatz prüfen und den Phosphor-Gehalt im Kot untersuchen.

roRo

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