Pflanzenschuz auf Acker und Balkon

Landwirtschaft

Bekämpfung und Vermeidung von Pflanzenschädlingen

Am Mittwoch hat die EU 19 Millionen Euro für Programme bereit gestellt, die in sieben Mitgliedsländern Pflanzenschädlinge bekämpfe. „Die Bedeutung der Pflanzengesundheit wird im Alltag oft unterschätzt“, erklärte EU-Gesundheitskommissar John Dalli. Er erinnerte an das Drama in Irland, als im 19. Jahrhundert die eingeschleppte Braunfäule fast die gesamte Kartoffelernte vernichtete. Die für Zypern, deutschland, Italien, Malta, die Niederlande, Portugal und Spanien bereit gestellten Mittel orientieren sich nach der Haushaltslage, gibt Dalli zu.
Mit sechs Millionen Euro steht die Bekämpfung des Kiefernfadenwurms im Mittelpunkt, der 2011 erstmals in Portugal aufgetreten ist. Der mikroskopisch kleine Wurm befällt Nadelbäume und bedroht alle europäischen Kiefernbestände. Mit den Mittel soll die Ausdehnung auf die aktuellen Befallsgebiete eingedämmt werden. Weitere vier Millionen erhält Portugal für die Schaffung von Pufferzonen, die in den Jahren 2006 und 2007 eingerichtet wurden, um den Fadenwurm zurückzuhalten.
Im Visier stehen auch die Insel-Apfelschnecke, die Reisfelder im Ebro-Tal befallen hat. Rund 420.000 Hektar Reisanbaufläche sind bedroht. Deutschland, Italien und die Niederlande erhalten Hilfe für die Bekämpfung des asiatischen Laubholzbockkäfers und Citrusbockkäfers. Beide Käfer befallen Holzarten. Zypern und Malta erhalten Hilfe gegen einen Käfer, der Palmen befällt.

Auch Privatkunden gefragt

Privatkunden erhalten zwar keine Hilfen der EU, aber sie können ebenfalls etwas für die heimische Flora tun. Oftmals reicht ein Klick im Internet und die exotische Pflanze kommt aus dem Online-Shop bis nach Hause.
Das Julius kühn-Institut (JKI) hat ebenfalls am Mittwoch vor fatalen Folgen eines unbedarften Einkaufs gewarnt. „Kaum einer denkt daran, dass mit den gekauften Pflanzen Schädlinge oder Krankheiten eingeschleppt werden, die immense Schäden an unseren heimischen Pflanzen und Kulturpflanzen anrichten können.“, erläutert Katrin Kaminski vom JKI.
So steht auch der Citrusbockkäfer ganz oben auf der privaten „Not-wanted-Liste“. Eingeschleppte Schädlinge haben hier keine natürlichen Feinde und können sich ungehindert ausbreiten. Wissenschaftler sprechen dann von invasiven Arten.
Nach Analyse des JKI halten sich viele Internet-Händler nicht an die EU-Einfuhrbestimmungen und wissen oft gar nicht, dass es Einfuhrverbote gibt. So dürfen Kartoffeln und Zitruspflanzen generell nicht in die EU eingeführt werden. Das JKI hat eine Broschüre aufbereitet, die Pflanzenfans über Einfuhrbestimmungen informiert.

Lesestoff:

Das Faltblatt kann gegen Einsendung des Rückportos von 45 Cent kostenlos bestellt werden bei: Julius Kühn-Institut, Referat für Presse und Information, Messeweg 11-12, 38104 Braunschweig

roRo

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