Pflanzenwirkstoffe im Alltag
Landwirtschaft
„Kräuter, Drogen und Extrakte“
Am Wochenende hat im Gartenbaumuseum Erfurt die Sonderausstellung „Kräuter, Drogen und Extrakte“ eröffnet. Sie zeigt die besondere Rolle der nachwachsenden Rohstoffe im Gartenbau.
Nachwachsende Rohstoffe
Es ist schon verblüffend, wo uns überall
pflanzliche Inhaltsstoffe in Alltagsprodukten begegnen. Koffein befindet sich
in Sonnenschutzmitteln, mit Pfefferminzöl kann das Keimen von Kartoffeln
gehemmt werden, ein Extrakt aus Chrysanthemen wirkt gegen Insektenbefall,
Inhaltsstoffe des Efeus helfen bei Husten und mit Seifenkraut kann man
schmutzige Wäsche waschen. Die neue Ausstellung des Deutschen Gartenbaumuseums
Erfurt zeigt vom 6. März bis zum 31. Oktober 2011 diese große Vielfalt der
pflanzlichen Wirkstoffe.
Pflanzen sind wahre Schatzkammern. Sie bilden ätherische Öle, Alkaloide,
Glykoside, seltene Fettsäuren und vieles mehr. Diese besonderen Inhaltsstoffe
bestimmen, wie die Pflanzen riechen, wie sie schmecken oder wie sie gefärbt
sind. Pflanzen locken mit ihnen Insekten zur Bestäubung an oder wehren ihre
Fressfeinde ab.
Besondere Inhaltsstoffe zählen zu den nachwachsenden Rohstoffen und sind ein
wichtiges Wirtschaftsgut. Das Marktvolumen allein von Arznei- und
Gewürzpflanzen lag im Jahr 2007 weltweit bei rund 60 Mrd. Euro. In Deutschland
beträgt ihre Anbaufläche rund 10.000 ha, Tendenz steigend. Pfefferminze und
Kamille gehören zu den wichtigsten heimischen Kräutern.
Für Gartenfreunde und Schulen
Auf rund 200 m² zeigt die Ausstellung, wie die Pflanzen gesammelt oder
kultiviert werden, mit welch ausgeklügelten Methoden die Wirkstoffe aus den
Pflanzen gewonnen und zu Produkten verarbeitet werden. So können sich die
Besucher über die neuesten Entwicklungen und Produkte informieren, wie z.B.
Oxylipine aus Moosen als Fraßschutz gegen Schnecken oder Glucosinolate aus den
Teltower Rübchen für die Krebstherapie.
Die Ausstellung „Kräuter, Drogen und Extrakte – Pflanzenwirkstoffe im Alltag“
richtet sich an alle Gartenfreunde und interessierte Verbraucher, ganz
besonders an Schüler und Familien mit Kindern, für die es ein besonderes
museumspädagogisches Angebot gibt. Ab 2012 wird die Sonderschau als
Wanderausstellung bei Landes- und Bundesgartenschauen sowie Verbrauchermessen
zu sehen sein.
Lesestoff:
Mehr zur Ausstellung und zum Museum finden
Sie unter www.gartenbaumuseum.de