Pflanzrechte im Weinbau flexibel gestalten

Landwirtschaft

EU-Kommission sucht flexible Lösungen für Rebenpflanzrecht

Am Freitag traf sich die High Level Group on Wine der EU-Kommission zum dritten Mal. Weiterhin steht der Vorschlag zum Aufheben der Pflanzrechte im Fokus, der mit der Liberalisierung des Weinmarktes aus dem Jahr 2008 verbunden ist. Mittlerweile hat sich in den Mitgliedsstaaten eine breite Front für das Beibehalten der Pflanzrechte über 2015 hinaus etabliert, da die Freigabe des Pflanzrechtes zu Überschüssen führen und den Weinbau in den schwierigen Steillagen beenden könnte.

Die Bedenken sind bei er Kommission angekommen und trifft auf Bereitschaft für eine flexiblere Lösung, ohne das bestehende System, das einer Quotenregelung entspricht, weiter zu führen. „Wenn es ein Managementsystem für Pflanzungen geben sollte, dann muss es flexibel, nicht restriktiv, sowohl auf EU-Ebene und bei den Mitgliedsländern gelten sowie den Weinsektor einbinden“, gab José Manuel Silva Rodriguez, Generaldirektor AGRI vor.

Zwei Möglichkeiten wurden vorgestellt: Es könnte einen Managementplan für Anbaurechte von Weinen geben, die eine geschützte Ursprungsbezeichnung (g.U.) oder geschützte geografische Angabe (.g.g.A) tragen.

Die zweite Möglichkeit bestünde aus einer Klausel für einen Sicherheitsmechanismus, um eine rasche Ausbreitung neuer Anbaugebiete verlangsamen. Dabei würden die geografischen Angaben keinen besonderen Status erhalten. Die Mitgliedsländer werden in den nächsten Wochen ihre Stellungnahmen zu den beiden Vorschlägen einreichen. Das vierte und letzte Meeting der High Level Group wird Ende November einberufen. Im Januar will Agrarkommissar Dacian Ciolos einen überarbeiteten Vorschlag präsentieren.

Lesestoff:

Beispiel: Hessens Weinbauministerin Lucia Puttrich wendet sich gegen die Freigabe der Pflanzrechte im Weinbau

Die EU unterscheidet zwischen drei verschiedenen Herkunftsangaben:

Geschützte Ursprungsbezeichnung g.U. (engl. PDO) wie Altenburger Ziegenkäse oder die Lüneburger Heidschnucke

Geschützte geografische Angabe g.g.A. (engl. PGI) wie Halberstädter Würstchen oder die Spreewälder Gurke

Garantierte traditionelle Spezialität g.t.S. (engl. TSG) wie Burenkäse aus den Niederlanden oder Mozzarella aus Italien.

Die Liste mit allen eingetragenen Produkten und Neuanträge finden Sie unter http://ec.europa.eu/agriculture/quality/door/list.html?recordStart=0&recordPerPage=10&recordEnd=10&filter.status=APPLIED&sort.milestone=desc

Roland Krieg

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