Phosphorrückgewinnung

Landwirtschaft

Phosphorrecyklat als Düngemittel

Das Bundesministerium für Umwelt und Naturschutz (BMU) erachtet bei der Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlamm die Sinnhaftigkeit nur, wenn er als Düngemittel eingesetzt wird. Phosphor ist eine endliche und über den Bergbau gewonnene Ressource, die nur über einen Nährstoffkreislauf genutzt werden kann. Phosphor ist für Menschen und Tiere lebenswichtig.

Mit der Novelle der Klärschlammverordnung 2017 müssen Kläranlagen, die mindestens 20 Gramm Phosphor je Kilogramm Trockenmasse (g/kg TM) im Klärschlamm aufweisen, den Phosphor ab dem 01. Januar 2029 zurückgewinnen. Das kann aus der Klärschlamm an sich oder auch nach der Verbrennung des Klärschlammes aus der Asche sein. Als Ziel ist die Rückgewinnung von 50 Prozent des im Klärschlamm enthaltenen Phosphors oder mindestens so viel, dass der Gehalt unter 20 g/kg TM abgesenkt ist.

In der Antwort auf eine Anfrage der völkischen AfD, weist das BMU die Alternativmöglichkeit aus, dass Kommunen mit weniger als 100.000 Einwohner und ab 2032 mit weniger als 50.000 Einwohner Klärschlamm aus der Abwasserbehandlung auch bodenbezogen als Dünger verwerten können.

Für die Rückgewinnung sind zahlreiche Verfahren verfügbar. „In der Praxis eingesetzt wird bereits heute die Phosphorrückgewinnung aus dem Abwasser auf der Kläranlage. Diese erfolgt in der Regel aus dem Faulschlamm oder dem Schlammwasser. Interessant sind diese Verfahren vor allem wegen ihrer Wirtschaftlichkeit aufgrund betriebsbedingter Vorteile (vor allem Vermeidung von Inkrustationen, Verbesserung des Entwässerungsverhaltens des Schlammes, Einsparung von Polymeren). Es gibt Verfahrensansätze, bei denen die rückgewonnene Menge an Phosphor mittels Verfahrensvarianten wie Ansäuerung des Faulschlammes gesteigert werden kann. Sinnvoll können solche Verfahren auf Kläranlagen vor allem dann sein, wenn der Klärschlamm“ weniger als die 20 g P/kg TM aufweist.

Bei so geringen Gehalten wird der Klärschlamm im Zement- oder Kohlekraftwerk mit verbrannt und daraus Struvit als fester P-Dünger gewonnen.

Die Verbrennung von Klärschlamm kann bis zu 50.000 Tonnen Phosphor in der Asche zurücklassen. Die bisherigen Schätzungen werden mit einer Berichtspflicht ab 2023 für Menge und Art genau erfasst.

Es gibt zahlreiche Förderprojekte aus dem Bundesforschungs- und Bundeslandwirtschaftsministerium.

roRo

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