Phosphorrückgewinnung

Landwirtschaft

Mehrnährstoffdünger aus Offenburger Kläranlage

Am Freitag hat Baden-Württembergs Umweltministerin Tanja Gönner ein Modellvorhaben zur großtechnischen Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlamm in Offenburg eingeweiht.

Klärschlamm: Düngung und Belastung
„Klärschlamm ist eine Schadstoffsenke für Schwermetalle und andere ökotoxische Substanzen wie Wirkstoffe aus Arzneimitteln, Kunststoffweichmacher oder Flammschutzmittel. Es macht deshalb keinen Sinn, die Schadstoffe mühsam mit hohem finanziellem und technischem Aufwand aus dem Abwasser zu reinigen und danach großflächig auf den Böden wieder zu verteilen“, sagte die Umweltministerin.“ Andererseits unterbreche der Verzicht auf eine landwirtschaftliche Klärschlammverwertung Nachteile den Nährstoffkreislauf. Zur Schonung der natürlichen Ressourcen lag es nahe ein Verfahren zu entwickeln, das den Phosphor wieder gewinnt. Die Phosphorlagerstätten sollen nur noch rund 100 Jahre lang reichen.

MAP
Das Institut für Siedlungswasserbau, Wassergüte und Abfallwirtschaft (ISWA) der Universität Stuttgart hat ein vielversprechendes Verfahren entwickelt, das bis zu 70 Prozent des Phosphors im Klärschlamm wieder zurück gewinnt. Dabei entsteht als Produkt Magnesium-Ammonium-Phosphat (MAP). Das Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass kommunaler Klärschlamm von Kläranlagen mit simultaner Phosphat-Elimination mit Eisensalzen verwendet werden kann und keine Verfahrensumstellungen seitens der Abwasserreinigung erforderlich sind. Das erzeugte Produkt Magnesium-Ammonium-Phosphat (MAP) kann direkt als Mehrnährstoffdünger in der Landwirtschaft verwendet werden. In Offenburg muss das Verfahren zeigen, ob es auch außerhalb des Labors funktioniert.

roRo

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