Pilzkrankheiten im ökologischen Obstbau
Landwirtschaft
Ökolandbau will weg von Kupfer und Schwefel
Kupfer und Schwefel sind die einzigen Mittel, mit denen der ökologische Obstbau gegen Pilzkrankheiten vorgehen kann. Beide stehen wegen ihrer Umweltwirkung in der Kritik. Anfang August hat das Versuchsgut Laimburg in Österreich Ergebnisse über Alternativen vorgestellt.
Apfelschorf
Markus Kelderer und Claudio Casera stellten einen Versuch zur Regulierung von Apfelschorf in der Primärsaison (Frühjahr bis Frühsommer) sowie einen Versuch zur Regulierung von Mehltau auf entsprechend krankheitsanfälligen Sorten unter Praxisbedingungen vor. „In unserem Schorfversuch zeigte vor allem bezüglich des Befalls der Früchte ein Versuchsprodukt auf Basis einer gesättigten Fettsäure im vorbeugenden bzw. gezielten Einsatz eine relativ interessante Wirkung“, kommentierte Markus Kelderer die Versuchsergebnisse: „In unserem Versuch zum Mehltau hingegen erzielte kein Produkt die Wirkung eines Standardprodukts auf Schwefelbasis.“ Um gesicherte Aussagen treffen zu können, werden die Experten des Versuchszentrums Laimburg das Versuchsprodukt auf Basis der gesättigten Fettsäure noch weiter im Freiland unter unterschiedlichen Bedingungen testen. Auch Fragen der Zulassung müssen noch geklärt werden. „Wir müssen dringend nach weiteren Alternativen für den Bio-Anbau forschen, um die Regulierung der beiden wichtigsten Pilzkrankheiten im ökologischen Apfelanbau auf ein breites Fundament stellen zu können“, betonte Kelderer.
Rußtaukrankheit
Eine Regenüberdachung kann bei feuchter Witterung den Rußtau bei Äpfeln konnte den Befall bereits reduzieren. Die befallenen Früchte können auch physikalisch gereinigt werden. Mittel auf der Basis von Seifen und Kieselgur haben interessante Ergebnisse gezeigt, sind aber derzeit nicht zugelassen. Über die Rußtaukrankheit, die sich wie ein Pilzrasen auf den Früchten zeigt, sind aber über den Erreger und die Anfälligkeit verschiedener Sorten noch viele Fragen offen. Noch für diesen Herbst will das Versuchsgut eine eigene Workshop-Serie veranstalten.
roRo
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