Pinzgauer Rind und Leustettener Pferd

Landwirtschaft

Bayern erweitert Förderung gefährdeter Nutztierrassen

Die Förderung gefährdeter Nutztierrassen ist erheblich ausgeweitet worden. Wie das Landwirtschaftsministerium in München mitteilte, können ab sofort sämtliche Halter prämienberechtigter Tiere Anträge stellen. Bislang war die Förderung auf Landwirte im Sinne des Alterssicherungs-Gesetzes beschränkt. Die Anträge und Informationen zu den Fördervoraussetzungen gibt es ab sofort bei den zuständigen Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.
Bayern hat als erstes Bundesland bereits 1975 die Förderung zum Erhalt gefährdeter Nutztierrassen eingeführt. Im vergangenen Jahr wurden hierfür im Freistaat über 250.000 Euro aus Bundes- und Landesmitteln bereitgestellt.
Derzeit wird im Freistaat die Zucht und Haltung von insgesamt 16 gefährdeten Rinder-, Pferde- und Schafrassen durch Fördermittel unterstützt, dazu zählen unter anderen die Rinderrassen Pinzgauer, Murnau-Werdenfelser, Gelbvieh und Ansbach-Triesdorfer sowie das Rottaler und das Leutstettener Pferd, das Rhönschaf oder auch das Coburger Fuchsschaf.
Unter www.landwirtschaft.bayern.de (Landwirtschaft / Tierhaltung) finden Sie den Wegweiser für die Förderung auch zum Herunterladen.

Murnau Werdenfelser, Brillenschaf und Hengst Weltenburg

2.000 Nutztierrassen vom Aussterben bedroht
Weltweit sind in den vergangenen 100 Jahren rund 1.000 der anerkannten 6.400 Nutztierrassen ausgestorben. Nach Schätzung der FAO sind weitere 2.000 Nutztierrassen stark bedroht. Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) vermerkt, dass rund die Hälfte der in Europa zu Beginn des 20. Jahrhunderts verwendeten Nutztierrassen unwiederbringlich verloren ist. Ein Drittel der verbliebenen Rassen ist stark gefährdet.
Deutschland hat im Jahr 2003 das „Nationale Fachprogramm Tiergenetischer Ressourcen“ beschlossen. Innerhalb dieses Programms führt Bayern Erhaltungsmaßnahmen für im Freistaat bedrohte sechs Rinderrassen, sieben Schafrassen und zwei Pferderassen aus.

StMELF / roRo; Foto: LfL

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