Pioneer hat Bauern ausbezahlt
Landwirtschaft
Soforthilfe nach Genmais-Aussaat ausbezahlt
Strittig war die Sofort-Hilfe des Saatgutunternehmens
Pioneer beim Deutschen Bauernverband gewesen, weil eine Musterklage vorausgehen
sollte. Das wurde erledigt und Pioneer hat begonnen Schadensersatz
auszubezahlen.
Es ging um den im Frühjahr fälschlicherweise ausgesäten
Mais NK603, der gentechnisch verändert ist.
Jetzt klagt Pioneer
Am Montag teilte das Unternehmen mit, dass 99 Prozent der insgesamt 228 betroffenen Landwirte
die Soforthilfe in Anspruch genommen hätten. Die Gelder wurden für den
entstandenen Ernteausfall und die Umbruchkosten gezahlt und belaufen sich auf
1.800 Euro je Hektar Mais. Insgesamt wurde das Saatgut auf 1.650 Hektar
ausgesät.
Pioneer besteht weiterhin darauf, dass die zuständigen
Behörden in Niedersachsen das Unternehmen zu spät, nach der Aussaat, informiert
hat, um Vorbeugemaßnahmen zu treffen. Die Vereinbarung mit den Landwirten gebe
jetzt den Weg frei, juristisch gegen das Land Niedersachsen vorzugehen. Ulrich
Schmidt, Geschäftsführer von Pioneer Hi-Bred Northern Europe sieht Niedersachsen in der Pflicht für
Schadensersatzzahlungen: „Es wird nun Sache der Gerichte sein, diese Frage
verbindlich zu klären.“
Rahmenrichtlinien festlegen
Pioneer geht es aber nicht nur um den Schadensersatz.
Das Unternehmen bemängelte die Probenahme der Behörden. Die Nulltoleranz der EU
lasse sich nicht aufrecht erhalten. Angesichts großer Unsicherheiten und
Schwankungen der Probenahme sowie den Messergebnissen im Mikrospurenbereich fordert
Pioneer die Bestimmungsgrenze von 0,1 Prozent: „Unterhalb dieses Wertes können
keine seriös-wissenschaftlichen und wiederholbaren Ergebnisse erzielt werden“,
teilte Pioneer mit. Das Unternehmen will mit Behörden, Politik, Landwirten und
der Saatgutwirtschaft gemeinsam eine Lösung finden. Österreich arbeite seit dem
Jahr 2002 mit der technischen Nachweisgrenze von 0,1 Prozent.
roRo