PLU für Butter und Magermilchpulver
Landwirtschaft
Butter und Milchpulver werden weiter eingelagert
Die EU-Hilfe für Butter und Magermilchpulver wird von der EU-Kommission bis zum 30. September verlängert. Die Kommission folgte am Freitag damit dem Vorschlag der Mitgliedsländer. Die Hilfe für die Private Lagerhaltung (PLU) wurde bereits im Jahr 2014 unter dem Eindruck des Russland-Embargos eingeführt.
Eine Besserung der Marktsituation auf dem Milchmarkt zeichnet sich derzeit nicht ab. Der Deutsche Bauernverband (DBV) kam auf seinem Milchforum zur Grünen Woche zum gleichen Ergebnis: „Unsere Milchbauern erleben derzeit ein Preistief und Einkommenseinbußen, die an die Situation während der Finanz- und Wirtschaftskrise des Jahres 2008 erinnern. Wesentliche Ursachen sind beginnend mit dem Sommer 2014 das Russland-Embargo, die konjunkturelle Schwäche und zurückhaltende Nachfrage vor allem in China. Der Milchmarkt ist auch 2016 schwach gestartet. Eine nachhaltige Trendwende zeichnet sich für die kommenden Monate nicht ab“, sagte Bauernpräsident Joachim Rukwied. Das derzeitige Einkommensminus von rund 35 Prozent werden die Milchbauern auf Dauer nicht durchhalten, ergänzten die EU-Abgeordneten Ulrike Müller (Liberale aus Deutschland) und Herbert Dorfmann (Christdemokrat aus Italien).
Die EU verlängert wegen Ausbleibens positiver Marktsignale die PLU bereits zum dritten Mal. Agrarkommissar Phil Hogan will damit die Existenz der Milchbetriebe über diesen Markteingriff stabilisieren.
Haben im Januar 2015 lediglich Deutschland, Irland, Litauen Spanien und Tschechien Magermilchpulver eingelagert, kamen nach EU-Angaben im Februar die Niederlande, im August Frankreich und Lettland und im September Polen hinzu. Die Lagerbestände von Magermilchpulver steigen stetig an haben sich während des Jahres von 16.500 auf 30.500 Tonnen nahezu verdoppelt.
Bei Butter verlief der Beginn der Einlagerung ähnlich. Auf diesem Marktsegment hat allerdings Spanien ab Oktober keine Butter mehr eingelagert. Die Butterbestände sinken seit August 15.
Die Käseeinlagerung begann erst im Oktober 2015 mit Frankreich, Irland, den Niederlanden, Schweden und dem Vereinigten Königreich. Einen Monat später hat auch Lettland damit begonnen.
Roland Krieg