Porträt des Hofgärtners Mayer
Landwirtschaft
Rund 80 Birnensorten im Würzburger Hofgarten
In ganz Europa war der Würzburger Hofgärtner Johann Prokop Mayer berühmt. Er lebte zwischen 1735 und 1804, arbeitete für fast alle Adelshäuser in Deutschland und Frankreich, handelte international mit Pflanzen und Sämereien und legte den prachtvollen Garten der Würzburger Residenz an. Nur wie der berühmte Gärtner wirklich aussah – das wusste bislang kaum jemand.
7.000 Euro für das Porträt
Für Professor Stefan Kummer, Kunsthistoriker und Leiter der Neueren Abteilung des Martin-von-Wagner-Museums der Universität Würzburg war es deshalb eine große Sensation, als ein Münchener Kunsthändler ihm ein Doppelporträt von Mayer und seiner Ehefrau Eleonora anbot. Zusammen mit dem Förderverein der Würzburger Residenz und einem Würzburger Kunstfreund wurden die 7.000 Euro aufgebracht, die beiden Pastellbilder aus dem Jahr 1786 aufzubringen.
Der Maler Peter Straßburger kam 1774 aus dem österreichischen Landshut nach Würzburg und malte das Ehepaar. Beide Porträts befinden sich noch im Originalrahmen und sogar die Verklebung ist noch ursprünglich.
Um die wissenschaftliche Aufarbeitung des Porträts kümmert sich Verena Friedrich, die sich bereits 2007 um das berühmteste Werk des Hofgärtners kümmerte: Pomona Franconia, das Mayer zusammen mit dem Nürnberger Verleger Wolfgang Adam Winterschmidt herausgegeben hat. Winterschmidt galt als herausragender Buchillustrator und zeichnete letztlich in dem dreibändigen Werk alle Obstsorten, die Mayer in der Residenz angebaut hat. Es bezieht sich ausschließlich auf die Obstbaukunde und beschreibt die Sorten, die für den Speisetisch des Fürstbischofs bestimmt waren. Alleine 80 verschiedene Sorten Birnen gab es in der Residenz.
Das Museum will ab Herbst die beiden Porträts in einer Dauerausstellung präsentieren.
roRo; Foto: Robert Emmerich (Porträt des Würzburger Hofgärtners Johann Prokop Mayer (1735 – 1804) und seiner Frau Eleonora)