Positive Klimaeffekte durch Silphie-Papier

Landwirtschaft

Neuer Nutzen für die „Durchwachsende  Silphie“

Auf einigen Tausend Hektar wächst die Durchwachsene Silphie bereits. Im ersten Jahr bildet sie nur ein große Rosette aus, ab dem zweiten Jahr wächst sie als Dauerkultur bis zu drei Meter hoch und wird im August und September als Maisalternative für die Biogasanlage geerntet. Die ganzjährige Bodendeckung und mäßiger Düngung werden rund 500 Dezitonnen Frischmasse pro Hektar geerntet. Bei 28 Prozent Trockenmasse und wenig Sickersaft liegt die Methanausbeute etwa 15 bis 25 Prozent unterhalb von Mais.

Neben der Nutzung als Energiepflanze rücken auch andere Nutzugsformen in den Mittelpunkt. Das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik (UMSICHT) hat die Umweltwirkungen von Silphie-Papier gegenüber konventionellem Verpackungspapier aus Frischfasern vorgestellt. Der primäre Rohstoff für die Papierherstellung ist Zellstoff, der in der Regel aus Holz gewonnen wird. Mit steigendem Bedarf an Papier steigen auch die für die Herstellung benötigten Ressourcen an Chemikalien und Energie.

Das Institut hat bei der Bilanzierung sowohl den Anbau der aus Nordamerika stammenden Pflanze als auch die Alternative der energetischen Nutzung gemessen. Gegenüber konventionellem gebleichtem und ungebleichtem Papier gibt es für die Weiterverarbeitung und Bedruckung keine qualitativen Unterschiede. Papier und Karton aus Silphie-Fasern kann demnach auch für die Verpackung von Lebensmitteln genutzt und später recycelt werden. Bei der Fasergewinnung kann nach Separierung der Faser der Rest weiterhin für die Biogasanlage genutzt werden.

Die Ökobilanzstudie hat viele Vorteile ergeben: Süßwasser wird weniger eutrophiert, Ozonabbau und Smogbildung sind geringer, Ressourcennutzung von Mineralien und Metallen ist umweltfreundlicher, und die Landnutzung verbessert sich aufgrund des hohen Flächenertrags von Silphie. Im Hinblick auf den Klimawandel und Verbrauch fossiler Rohstoffe zeigt der Zellstoffkarton Vorteile, insbesondere, weil vor allem regenerative Energie aus der integrierten Zellstoffproduktion zum Einsatz kommt.  

Allerdings entsprechen die nicht-integrierten Papiermaschinen bei der Herstellung des Silphie-Papiers dem technischen Stand der 1960er Jahre und verbrauchen daher mehr Energie.

Insgesamt ist die Umweltbilanz positiver als bei Nutzung von Zellstoff. Positiv wirkt sich die Erzeugung von Biogas aus Silphie und dessen Verstromung auf die Gesamtbilanz aus“, erläutert Dr. Daniel Maga, Gruppenleiter, Nachhaltigkeitsbewertung des Fraunhofer UMSICHT.

roRo

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