Preisträger Wettbewerb Ökologischer Landbau
Landwirtschaft
Gemüse, Bündler und Leguminosen
Am Donnerstag wurden auf der Grünen Woche die Preise im Bundeswettbewerb Ökologischer Landbau vergeben. „Es ist immer wieder beeindruckend zu sehen, wie zielstrebig und professionell innovative Konzepte im Ökolandbau umgesetzt werden. Das beweisen die diesjährigen Siegerbetriebe wieder auf eindrucksvolle Weise“, sagte Staatssekretär Dr. Hermann Onko Aeikens aus dem Bundeslandwirtschaftsministerium. „Das macht den Ökolandbau neben dem konventionellen Landbau zu einer unverzichtbaren Säule der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft.“ Beworben hatten sich 31 Betriebe.
Bio-Gärtnerei Watzkendorf
Rnd 130 Kilometer nördlich von Berlin im südlichen Mecklenburg-Vorpommern produziert die Bio-Gärtnerei von Sabine Kabath und Holger Kasdorf seit 1996 Biogemüse und hat die Flächen auf 21 Hektar ausgedehnt. Neben Kohl- und Fruchtgemüse werden auch Zwiebelgewächse über den Naturkosthandel vertrieben, von denen ein großer Teil nach Berlin kommt. Der Betrieb hat ein neues Gewächshaus gebaut, das ausschließlich der Jungpflanzenzucht dient. Damit beliefert sie auch Gärtnereien in der Nachbarschaft. Die profitieren auch von dem Wissen, dass die Gärtner zusammen mit der Landesforschungsanstalt Mecklenburg-Vorpommern über Mulchverfahren und Nährstoffbedarf im Gemüsebau ermitteln und über ihr Netzwerk weiter geben.
Liefergemeinschaft des Bio-Hofes Schwab
Das unterfränkische Remlingen wurde bald nach der Gründung des Betriebes 1992 zu klein und Thomas Schwab zog 2002 in die Umgebung. Für das Kerngeschäft der Lagerung, Aufbereitung und Verpackung von Kartoffeln und Biogemüse brauchte Schwab viel Platz. Dabei wurde gleich die Remlinger Rüben GmbH & Co. KG gegründet, die im Raum Würzburg heute 20 Biobetribe umfasst. Die Liefergemeinschaft erzeugt jährlich rund 4.500 Tonnen Kartoffeln, Möhren und Zwiebeln. 85 Prozent der Ware geht an tegut, der Rest wird über den Naturkosthandel verkauft. Die Liefergemeinschaft ist schlanker als eine Erzeugergemeinschaft aufgebaut und erlaube einen zügigeren Marktzugang.
Bewerbergemeinschaft der Naturlandbetriebe Vogt, Henninger und Neder
Die drei Naturland-Bauern holen zusammen mit der Markgesellschaft der Naturland Bauern AG die Leguminosen aus ihrer Nische. Die Königinnen des Ackerbaus haben wegen schlechter und instabiler Erträge ihren Platz in der Landwirtschaft verloren. Nach dem Biolandbau, der die Stickstoff-Fixierer und Bodenverbesserer schon immer schätzte, sind die Leguminosen durch das Greening wieder stärker auf die Felder zurückgekehrt. Für den wirtschaftlichen Erfolg brauchen die Sorten Ertragssicherheit und eine Vermarktungsperspektive. Die drei Naturland-Betriebe sind bereits seit 2002 in der Züchtung und Vermarktung von Leguminosen dabei und konnten 2002 einen Vertrag über eine Erhaltungszüchtung mit einem italienischen Sortenschutzinhaber abschließen. Es ging um eine Wintererbsensorte. Winterformen der Leguminosen zeichnen sich durch Langstrohigkeit und gute Unkrautunterdrückung aus. Außerdem haben sie aus alten Ackerbohnensorten Sommerformen mit Spitzenerträgen selektiert, die in den Landessortenversuchen sehr gut abschnitten.
VLE
[Sie können sich alle Artikel zur Grünen Woche 2017 über die Suche mit dem Kürzel "IGW-17" heraussuchen]