Probiotika gegen marine Pasteurellose
Landwirtschaft
Probiotikaeinsatz bei Senegalseezunge
Pasteurellose ist eine akute systemische Bakterienkrankheit mariner Fische und wird durch Pasteurella pisciida hervorgerufen. Die Krankheit wird auch als Pseudotuberkulose bezeichnet. In Aquakulturbeständen mit der Senegalseezunge (Solea senegalensis) ruft die Erkrankung in Spanien schwere ökonomische Schäden hervor. Deshalb sucht das Spanische Institut für Ozeanographie (IEO) nach Lösungen und hat in Zusammenarbeit mit den Universitäten in Kantabrien und Malaga sowie dem Zentrum für marine Forschung die positive Wirkung des Probiotikums Pdp11 gefunden.
Einsatzfähig machen
Die Senegalzunge ist ein nur wenig eingesetzter Fisch
in der Aquakultur. Das liegt an der Anfälligkeit gegenüber Pasteurella
pisciida. Das Bakterium Shewanell putrifaciens in der Diät hingegen hilft den
Fischen gegen die Erkrankung.
Drei Gruppen Senegalseezungen bekamen Shewanell frisch,
gefriergetrocknet oder gar nicht verabreicht. Die Anwesenheit des Probiotikums
hat die Überlebensrate der Jungtiere deutlich gesteigert. Bei den Fischen, die
frisches Pasteurella bekamen, sogar um 44 Prozent. Diese Gruppe hatte auch das
stärkste Wachstum zu verzeichnen. Die Körperzusammensetzung mit Protein und
Fettsäuren hingegen blieb bei allen Fischen unverändert.
Die Wissenschaftler wollen die Senegalseezunge damit
einsatzfähig für die Marktproduktion machen. Sind die fische
krankheitsresistent, dann wachsen sie besser, sind stressresistent in der
Aquakultur und verwerten das Futter ökonomischer.
Probiotikum statt Antibiotika
In der Aquakultur werden gegen bakterielle Erkrankungen oftmals Antibiotika eingesetzt, die letztlich Bakterien auch wieder resistent werden lassen. Die Forschung könnte einen Weg aufzeigen, Probiotika statt Antibiotika einzusetzen. In der Lachszucht sei das schon bereits erfolgreich umgesetzt.
roRo; Foto: Lenguado