Produktionsintegrierte Maßnahmen im Naturschutz

Landwirtschaft

Kompensationsmanagement statt Flächenverlust

Ehrgeizige Ziele hat sich die Stiftung Kulturlandpflege für das anstehende Jahresprogramm vorgenommen. Sie will sich nach Mitteilung des Landvolk-Pressedienstes verstärkt des Kompensationsmanagements und produktionsintegrierter Naturschutzmaßnahmen annehmen. Sie sollen dem Artenschutz direkt auf landwirtschaftlich genutzten Flächen den Weg ebnen und gleichzeitig ausschließen, dass die landwirtschaftliche Nutzfläche von den Landwirten nicht mehr bewirtschaftet werden kann. Die Landwirte verpflichten sich zum Beispiel zur Einrichtung von Ackerrandstreifen, Blühflächen, Altgrasstreifen oder setzen mit speziellen Fruchtfolgen auf eine Extensivierung. Produktionsintegrierte Maßnahmen dienen insbesondere den Vogelarten der Feldflur, dem Niederwild und bestäubenden Insekten. Sie sind erprobt und gelten als gut umsetzbar. Auch im Zuge von naturschutzrechtlichen Kompensationsverpflichtungen stellen die Maßnahmen eine sinnvolle Alternative zum ansonsten drohenden Verlust weiterer landwirtschaftlicher Fläche dar. Die Stiftung Kulturlandpflege sichert hier ihre Unterstützung zu.

Als besonders erfreulich wertet die Stiftung die Weiterführung des Projektes „Grüne Herzen Niedersachsens“, an dem sich auch die Bingo-Umweltstiftung beteiligt. Im Rahmen dieses Projektes unterstützt die Stiftung Kulturlandpflege Eigeninitiativen von Grundeigentümern zur Neuanlage von Biotopen oder zur Landschaftspflege, z.B. die Anlage von Gewässern, die Pflanzung von Hecken und Feldgehölzen oder die Pflege von Orchideenwiesen. Jedes Jahr werden auf diesem Weg ca. 15 Naturschutzmaßnahmen in ganz Niedersachsen umgesetzt. Förderanträge können bei der Stiftung Kulturlandpflege gestellt werden. Auch an den Erfolg des Seminars zur „Landschaftsgerechten Heckenpflege“ im Landkreis Cuxhaven möchte die Stiftung anknüpfen. Dieser Kurs vermittelt nicht nur das theoretische Wissen zur fachgerechten Pflege von wegbegleitenden Gehölzen, sondern schult zudem die praktische Durchführung von Pflegearbeiten. Der Kurs vermittelt alle Schritte bei der von Gehölzen nötigen Pflege und informiert auch über schwierige rechtliche Themen. Dazu zählt beispielsweise die Frage, wo und wann eine Hecke überhaupt beschnitten oder „auf den Stock gesetzt“ werden darf. Das Praxisseminar soll zukünftig landesweit angeboten werden, es richtet sich an Land- und Forstwirte sowie Lohnunternehmer, insbesondere die Bauhofmitarbeiter der Gemeinden.

Unter dem Titel "Schwalbe sucht Dorf" hat die Stiftung Kulturlandpflege mit Unterstützung der Bingo-Umweltstiftung Nisthilfen für Rauch- und Mehlschwalben anfertigen lassen. In einer einmaligen Gutscheinaktion gemeinsam mit der landwirtschaftlichen Fachzeitung Land &Forst wurden im Frühjahr 2012 über die Raiffeisenmärkte in Niedersachsen insgesamt 1.200 Nisthilfen an Kunden kostenlos abgegeben. Die Nisthilfen wurden rege gefragt und zumeist schnell spontan „besetzt“. Diese Aktion soll ebenfalls eine Wiederholung erfahren. Mehr zur Arbeit der Stiftung unter www.stiftungkulturlandpflege.de.

LPD

Zurück