Raps setzt Erntereigen fort

Landwirtschaft

Verhaltene Erwartung an die Rapsernte

Den richtigen Zeitpunkt zu finden, das ist die hohe Kunst bei der Rapsernte, die jetzt begonnen hat. Bei einem verfrühten Drusch lösen sich die Schoten nicht und der Ertrag bleibt niedrig. Wartet der Landwirt zu lange, platzen die Schoten auf und die Rapskörner sind ebenfalls verloren. Erste Ernteergebnisse lassen nach Mitteilung des Landvolk-Pressedienstes verhaltene Erträge erwarten, die den kühlen Temperaturen zur Blütezeit zugeschrieben werden. Deutschlandweit sind schätzungsweise 1,42 Millionen Hektar Raps erntereif, in Niedersachsen sind es 142.000 Hektar. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Anbaufläche in Niedersachsen um 16 Prozent, bundesweit um 9,1 Prozent. Laut einer Umfrage der Union zur Förderung von Öl- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP) ist der Hauptgrund für diese Entwicklung die günstige Witterung zur Aussaat im Herbst 2012, während die Witterungsverhältnisse im Vorjahr eher schlecht waren. Auch die stabile Marktlage hat nach Einschätzung der UFOP zur Steigerung der Anbaufläche beigetragen. Eine neue Herausforderung ergibt sich für den Rapsanbau, wenn ab dem nächsten Jahr keine Beizmittel auf Neonikotinoid-Basis mehr eingesetzt werden dürfen. Die EU-Kommission hat diese trotz der Fortschritte im Bereich Bienenverträglichkeit verboten und stellt die Landwirte damit vor große Probleme, da es bisher keine geeigneten Ersatzprodukte gibt.

Raps wird vorrangig als Pflanzenöl genutzt. Es ist zum beliebtesten Speiseöl der Deutschen aufgestiegen, im vergangenen Jahr verbrauchten sie 74,4 Millionen Liter. Der hohe Gehalt an lebensnotwendigen Omega-3-Fettsäuren trägt zu einer ausgewogenen Ernährung bei. Raffiniertes Rapsöl ist geschmacksneutral und eignet sich hervorragend zum Braten, Frittieren oder Backen. In der kalten Küche überzeugt kaltgepresstes Rapsöl beim Verfeinern von Salaten, Majonäsen, Dips und Saucen. Auch zur Herstellung von Biodiesel kommt Rapsöl zum Einsatz. Die Reststoffe, die beim Pressen der Rapskörner in Ölmühlen entstehen, lassen sich ebenfalls verwerten. Als Rapskuchen oder Rapsextraktionsschrot dienen sie der Eiweißversorgung von Nutztieren. Ob als Biokraftstoff, Speiseöl oder Futtermittel - die Tatsache, dass Raps von heimischen Landwirten erzeugt wird, fördert die regionale Wertschöpfung und schont das Klima, da lange Transportwege für den Import dieser Waren vermieden werden.

LPD

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