Reden wir über das Wetter

Landwirtschaft

Wasserverbrauch in der Landwirtschaft steigt

Der Blick auf die Wetterkarte macht derzeit keinen Spaß. Von Dauernieselregen bis Starkregen präsentiert Petrus sein gesamtes Portfolio an Niederschlagsereignissen.

Wovon der aktuelle Regen allerdings ablenkt, sind die Verschiebungen der Niederschläge. Der Dezember 2016 war der trockenste seit 1963. Die Wintermonate 2017 zeigten eine bundesweite Niederschlagsmenge von 115 Litern pro Quadratmeter, was lediglich 64 Prozent des „normalen Solls“ von 181 l/qm entspricht. „Dabei war in allen Bundesländern in der Mitte und im Süden Deutschlands ein Niederschlagsdefizit auszumachen“, teilt das Bundesumweltministerium in einer Antwort an Bündnis 90/Die Grünen mit.

Der März 2017 war der wärmste seit Beginn der Wettermessungen im Jahr 1881. Die Niederschläge in einem breiten Streifen von Rheinhessen über den Hunsrück bis in die Eifel hinein waren mit 25 l/qm deutlich zu wenig. Der April bescherte Rheinland-Pfalz und dem Saarland eine Trockenheit. Gebietsweise fielen lediglich fünf Liter pro qm, was nur noch zehn Prozent der üblichen Niederschlagsmenge entsprach.

Dennoch: Die Grundwasserstände in Deutschland scheinen nicht gefährdet. Die Bewirtschaftungspläne zur Wasserrahmenrichtlinie weisen keine sinkenden Grundwasserstände aus [1].

Wasserverbrauch

Wasserverbrauch sinkt

Zwischen 1991 und 2013 sinken für die öffentliche Wasserversorgung sowie für Wärmekraftwerke die Wasserverbräuche. Nur die Landwirtschaft braucht seit Datenerfassung ab 2007 jährlich mehr kostbares Nass.

Ob der Ausbau erneuerbarer Energien den Wasserbedarf weiter reduzieren kann, untersucht derzeit das Umweltbundesamt. Der Kühlbedarf für Kraftwerke werde auf jeden Fall zurückgehen, teilt das Ministerium mit. Zeichen für eine Umkehr zu einem steigenden Gesamtverbrauch gebe es nicht.  Pro Kopf hat sich der Verbrauch pro Tag seit 1991 von 144 auf 121 Liter reduziert. Seit 2007 allerdings stabilisiert sich dieses Niveau.

Und die Landwirtschaft?

Der Klimawandel richtet bereits jährlich hohe Schäden in der Landwirtschaft an. Belastbare Prognosen für Deutschland gibt es zwar nicht, doch geht das Bundeslandwirtschaftsministerium  nach dem Forschungsprojekt „Agrarrelevante Extremwetterlagen und Möglichkeiten von Risikomanagementsystemen“ [2] schon von einer steigenden Anzahl von Extremwetterlagen aus. Die Landwirtschaft besitze jedoch eine ausreichende Anzahl an Anpassungsoptionen. Daher sei eine stärkere staatliche Unterstützung von entsprechenden Risikomanagementsystemen nicht „unmittelbar notwendig.“

Lesestoff:

[1] www.umweltbundesamt.de -> Publikationen „Die Wasserrahmenrichtlinie – Deutschlands Gewässer 2015“

[2] https://www.bmel.de/SharedDocs/Videos/2_Landwirtschaft/Extremwetterlagen/Extremwetterlagen_Video.html

Roland Krieg

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