Regen bringt die Bauern zur Verzweiflung

Landwirtschaft

Die halbe Ernte noch im Regen

> Die ständigen Regenschauer der letzten Wochen bringen die Bauern zur Verzweiflung. Kaum ist das Getreide genügend abgetrocknet, um geerntet zu werden, da kommt der nächste Schauer und der Mähdrescher muss wieder umkehren. So steht immer noch die Hälfte der Getreideernte auf den Feldern, was einem Ernterückstand von etwa zwei Wochen entspricht. Die Bauern hoffen, dass ?Petrus? endlich ein Einsehen hat, denn jeder weitere Tag Regen droht den Ertrag und vor allem die Qualität zu senken. Am deutlichsten ist dies beim Weizen zu erkennen: Die Ähren färben sich bereits dunkel. Die so genannte Fallzahl, ein Indikator für die Backfähigkeit des Weizens, sinkt. Zum Teil beginnen die Körner schon in der Ähre erneut auszukeimen.

Erntebericht des DBV
Im aktuellen Erntebericht des Deutschen Bauernverbandes (DBV) heißt es, das der Weizen, die wichtigste Getreideart in Deutschland, bisher lediglich in der südlichen Rheinschiene fast vollständig gedroschen werden konnte. In den übrigen südlichen Regionen und in der Mitte Deutschlands stehen zwei Drittel der Weizenbestände noch auf dem Halm. Im Norden wurden erst Einzelflächen geerntet. Hinzu kommt das vereinzelt der Weizen zunächst durch Hitze und Trockenheit nicht richtig ausreifen konnte. Diese so genannten ?notreifen? Bestände mit ihren ohnehin schon geringeren Erträgen hätten längst geerntet werden müssen.
Das Getreide nass zu ernten und dann im Lager zu trocknen, ist seit Ökosteuern und Rekordpreisen für Heizöl für die Bauern ein kostspieliges Unterfangen geworden, beklagt der DBV. Um eine Tonne Weizen mit 19 Prozent Feuchtigkeit auf die für die Lagerung notwendigen 14 Prozent Feuchte herunterzutrocknen, stellt der Landhandel dem Bauern eine Rechnung in Höhe von 15,30 Euro. Damit verbleiben statt 95 Euro pro Tonne Erlös nur noch 79,50: Das sind 16 Prozent weniger. Die meisten Landwirte warten deshalb auf besseres Wetter.

Sinkende Qualität

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