Reisen für den ländlichen Raum

Landwirtschaft

Tourismusperspektiven in ländlichen Räumen

Im ländlichen Raum gab es im vergangenen Jahr rund 380 Millionen Übernachtungen. Ein starker Wirtschaftsfaktor vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und fehlender Arbeitsmöglichkeiten auf dem Land. Auch wenn der Landtourismus nicht flächendeckend vorhanden ist, suchen die Menschen nach Prof. Dr. Thomas Bausch von der Hochschule für angewandte Wissenschaften München, genau dort Langsamkeit, Heimat, Natürlichkeit, einem intaktem Wertegefüge abseits der Arbeitswelt und finden es in landwirtschaftlichen Kleinstrukturen mit Wald und Gewässern. Das Sagte er Ende Oktober im Tourismusausschuss des Bundestages.
Dort appellierte aber auch Ute Mushardt von der Bundesarbeitsgemeinschaft für Urlaub auf dem Bauernhof und Landtourismus e.V. dass konkrete und abgestimmte Projekte endlich angeschoben werden müssten. Warme Worte und bedrucktes Papier würden nach Mushardt dem Wirtschaftsfaktor Tourismus nicht mehr genügen. Daher müssen Vermarktungsressourcen auf Bundesebene gebündelt werden.
Der Ostdeutsche Sparkassenverband hatte in seinem Tourismusbarometer 2010 besonders die Chancen in den neuen Bundesländern hervorgehoben, die besonders mit kreativen Ideen punkten.

Den Schatz heben

Am Montag haben das Landwirtschaftsministerium und das Wirtschaftsministerium das Projekt „Tourismusperspektiven in ländlichen Räumen“ gestartet, mit dem nun alle Schätze des ländlichen Raumes gehoben werden sollen.
Wirtschaftsstaatssekretär Ernst Burgbacher
schreibt vor allem in den strukturschwachen Regionen dem Tourismus eine bedeutende Rolle zu. „Hier sehe ich noch viel ungenutztes Potenzial“, so Burgbacher, das mit dem gemeinsamen Projekt geweckt werden soll. Nach Dr. Gerd Müller, Staatssekretär im Landwirtschaftsministerium, hängt vor allem viel von den Anbietern ab, wieweit sie sich um neue Zielgruppen bemühen und eine Vermarktungsstrategie zulegen. „Besonders der Landwirtschaft bietet der Tourismus noch viele Chancen“, so Dr. Müller.
Das Projekt will bis 2013 mit seinen Ergebnissen Hilfe und Anregungen für die Praxis geben und dafür Beispiele aus der Praxis sammeln. Marlene Mortler, Tourismuspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion: „Wir versprechen uns davon zusätzliche Impulse für die ländlichen Räume, denen es bislang nicht gelingt, im gleichen Maße wie die Städte vom Wachstumsmarkt Tourismus zu profitieren.“

Lesestoff:

Tourismusbarometer: Kreativität statt Klassik

Auf der Suche nach einem Tourismuskonzept

roRo

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